Jaden stapfte mit einer recht hohen Geschwindigkeit seinem Vordermann hinterher, als er die Seitengasse der Hauptstraße anvisierte. Dort angekommen wurden sie erstmal etwas langsamer und behielten die Umgebung im Auge, was allerdings durch den grellen Wechsel zwischen den stockfinsteren Seitengassen und den hell leuchteten Laternen deutlich erschwert wurde. Dazu kam noch, dass nun auch der Mond verdeckt wurde und die deutlich engeren Straßen nun nicht gerade einladend wirkten. Jaden merkte, dass Sawyer sich anders verhielt, als noch vor wenigen Minuten. 'Nanu? Er wirkt irgendwie etwas besorgt. Hat er etwa jemanden gespührt?' Sie gingen einige Schritte weiter. Jaden versuchte dabei stets den Anweisungen seines Partners Folge zu leisten. Der Wind rauschte leise durch die dunklen Gasse, als sich Jaden ruckartig umdrehte. Pan schaute ihn verwundert an, denn er konnte da nichts erkennen. 'Da ist doch gar nichts... Da gingen wohl grad die Nerven mit mir durch.'
Er schüttelte den Kopf und versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Jaden ging einige Schritte, als sein Vordermann plötzlich stehen blieb. Er konnte aber noch rechtzeitig stehen bleiben und lief ihn nicht über den Haufen. "Er scheint auch eine Präsenz zu spüren. Habe ich mir das eben etwa nicht nur eingebildet?", murmelte der junge Lamàr leise vor sich hin. Pan sah Sawyer fragend an, dieser aber warnte nur und bat um Vorsicht.
Sawyer maschierte wieder vorweg. Die anderen beiden folgten ihn und verringerten dabei den Abstand noch ein wenig. Jaden ließ seine Blicke durch die Gassen schweifen, konnte allerdings immernoch nicht viel erkennen. Der Mond blieb immernoch verdeckt und er konnte nicht sagen, wann diese ätzende Wolke endlich vorüberziehen würde. Auch sonst waren die Straßen nicht gerade sehr dicht bevölkert. Er fühlte sich nicht sehr wohl in der dunklen engen Straße und legte nochmals einen Schritt zu, sodass er mit dem Tempo seines Partners mithalten konnte. Ein weiterer Wind kam auf und bließ Jaden durch die Haare. Sein Blick ging ein Stück nach unten, zu dem Paket in seinen Armen. Danach ging sein Blick zurück zu Sawyer, dessen Kommentare mit der Zeit immer weiter abnahmen. Zumindest diejenigen, die er laut gegenüber Jaden aussprach. Davon ließ er sich aber nicht beirren, behielt die dunklen Gassen im Auge und ließ die Lichter weiterer Laternen hinter sich.

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Stan richtete sich den Anzug. Gott, er hasste das Teil jetzt schon wieder. Er saha uf die Uhr, tappte nervös mit dem Fuß und sondierte noch einmal die Umgebung. 'Meine Info sin alle richtig. Die müsn ja gleich hier durchkomm', die zwei Beiden.' Dann sah er die Silhouetten und stieß erleichtert die Luft aus. "Aha, da seit ihr ja. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Ich bin Stan von der Tower-Security und ich soll hier das Päckchen in Empfang nehmen." Er lächelte die beiden Jungvampire breit an.

Sawyers Schritte klangen selbst für ihn bereits zu laut auf dem Asphalt. Stille hatte sich breit gemacht. Die Augen des Gangrel huschten unruhig über die Seitengassen und Einmündungen. Irgendetwas war nicht ganz richtig, jedenfalls fühlte es sich so an. Auch Jaden schien diesem Gedanken erlegen zu sein, denn auch sein Missionspartner verhielt sich recht auffällig aufgeschreckt. Nicht gerade die beste Tarnung, aber es war auch nicht mehr zu korrigieren.
Sawyer blieb abrupt stehen, die Hand in Windeseile unter seine Weste geschoben, den Schwertgriff an den Fingerspiten, als ein junger Mann in einem völlig deplaziert wirkenden Anzug auf sie zu trat und sie, als wäre es das normalste der Welt, auch noch ansprach. Die Gedanken des Gangrel rasten: Warum zur Hölle hatte er ihn nicht gesehen!? Er schüttelte energisch den Kopf, warf einen Seitenblick zu Jaden, der das Päckchen in den Händen hielt und fixierte dann wieder den Fremden. "Tower-Security?!" Sawers Stimme war leise und doch trug der Wind den dunklen, ungläubigen Unterton mit sich fort. "Davon war keine Rede." Ein kurzer Blick zu Jaden und Pan, die sich ebenfalls nicht rührten. Er zog sacht am Griff seines Kurzschwerts. "Wenn Sie die Wahrheit sagen, weisen Sie sich aus. Ansonsten...." Er blickte den Vampir vielsagend an und baute sich demonstrativ zwischen ihm und Jaden (bzw dem Päckchen) auf.

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Je weiter sie voran kamen, desto weiter veränderte sich die Atmosphäre, aber nicht zum Guten. Immer weiter schleppten die beiden eine unheimliche Stille mit sich und die Dunkelheit der Nacht machte dies nicht angenehmer. Jaden hatte sich mittlerweile wieder gefangen und wirkte ruhiger, als noch vor wenigen Metern. Sawyer ging weiterhin voraus und behielt ebenfalls alles genau im Auge. Beide waren so auf die Seitengassen fixiert, dass Jaden total überrumpelt wurde, als Sawyer plötzlich anhielt und sich seine Stimmung veränderte. Jaden sah nach vorne und konnte einen Mann, ungefähr in seiner Größe, in einem Anzug erkennen, der sorglos auf die zu trat. 'Wie passt das denn bitte? Wer ist das?' Jaden wusste nicht genau, was er von diesem...naja, doch unpassend gekleideten Mann halten sollte, deshalb hielt er das Päckchen erstmal verdeckt. Der Fremde entpuppte sich als Tower-Security, was Jaden allerdings sehr wunderte. "Wie, Tower-Security? Davon war doch keine Rede, wir sollten doch das Paket direkt bei Avery abgeben", murmelte der junge Lamár still vor sich hin. Sawyers Gesichtsaudruck zeigte, dass die beiden einer Meinung waren. Das breite Grinsen des Mannes wirkte auch nicht sonderlich vertrauenswürdig. Jaden wurde ernst und versuchte ruhig zu bleiben. Sawyer hatte bereits das Wort übernommen, positionierte sich vor Jaden und zwischen dem Fremden und machte sich auf alles gefasst. Der Lamár selbst trat einen Schritt zurück, hielt mit einem Arm das Päckchen verdeckt und griff, wie Sawyer auch, langsam zu seiner Schwertscheide, die er unter seiner Jacke vergraben hatte. Da die beiden ja nicht von einer Tower-Security informiert worden waren, wartete er nun ab, ob er Sawyers 'Bitte' Folge leistete oder nicht. Dennoch versuchte er ruhig zu bleiben und ließ Sawyer sein Ding machen. 'Der wird schon wissen was er tut.'

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Stan stutzte einen Moment. "Ach so, ja, der Ausweis. Wo hab ich denn nochmal?" Er suchte verwirrt die Taschen des Jacketts und der Hose ab und stieß dabei schließlich auf Plastik. "Ah, da ist er ja." Stolz zog er einen Plastikkarte aus der Tasche, wischte daran herum und hielt sie den Jungs nur lang genug unter die Nase, damit man das Wort Security ganz oben lesen konnte. Dann steckte er sie rasch wieder weg. "Kein Wunder, das man euch nichts gesagt hat, das VCIT ist immer etwas verwirrt, zu viel zu tun. Avery kann das Päckchen leider nicht selbst entgegennehmen. Kleiner Notfall. Also hat sie mich, ihren Wachmann, losgeschickt." Er deutete mit dem Daumen auf sich und nickte dabei überzeugt... von sich selbst.

Sawyers Blick spießte sein Gegenüber förmlich auf. Die grauen Augen völlig starr auf diese Witzfigur vor sich gerichtet, trommelte er mit den Fingern auf seinem Schwertgriff herum. Jaden schien genauso überrascht, wie er selbst zu sein, doch mehr nahm er dann auch nicht zu Kenntnis. Dieser angebliche Security-Freak ging ihm viel eher auf den Zeiger. "Wird das noch was?" knurrte er in die Stille der Nacht hinein, während der Kerl vor ihm in seinen Klamotten zu wühlen begann- bis er eine kleine Plastikkarte hervorzog. Diese hielt er den beiden Vampire gefühlte zwei Sekunden unter die Nasen, und ließ sie genauso schnell wieder verschwinden.
Sawyers Augenbrauen zuckten eher missgelaunt, als überrascht in die Höhe. 'Wenn der von der Security ist, fress ich aber meine nächste Zigarrette.' Seine mittlerweile eisgrauen Augen musterten den Mann vor sich mit unverholenem Misstrauen. Möglich, dass der Ausweis echt war, aber die Sache hier stank zum Himmel- im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendetwas an dem Typen war nicht ganz richtig, da war sich der Gangrel sicher. Der Typ roch nicht nur nach Arroganz und Schuhcreme, sondern noch viel mehr nach Aufschneider. Sawyer sah Jaden an. 'Mach keine Fehler...' Er knurrte leise und trat mehrere Schritte auf den Typen vor sich zu. "Nun gut.... wir können hier weiter unsere Zeit vertrödeln. Kein Problem. Oder aber, Sie setzen sich in Bewegung. Ich denke mein Partner und ich sind uns einig. Das Päckchen bleibt bei uns, wenn Sie meinen, man habe Sie geschickt..." er zuckte mit den Schultern. "Dürfte es Ihnen ein leichtes sein, uns zu begleiten..." Der Gangrel grinste still in sich hinein, ob Jadens Blickes, den er in seinem Rücken spürte. Wenn der Typ so dumm war, wie er aussah, würde das nicht hier weiter schwer werden.

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Stets auf alles gefasst, ließ er sein Gegenüber nicht aus den Augen. Ihm war immer noch nicht sehr wohl bei der Sache, welches Gefühl Sawyer wohl ausnahmsweise mit ihm teilte. Jaden griff fester nach seinem Schwert, als der Mann in Spé vor ihnen began, in seinem Taschenwirrwarr etwas zu suchen. Man könnte meinen, ihm wäre seine Schusseligkeit peinlich gewesen und dass er vergesse hatte, sich vorzustellen, aber Jaden traute dem nicht wirklich. Doch letzlich fand er das, wonach er suchte und rieb es den beiden Vampiren unter die Nase. Wirklich viel zu erkennen war da nicht, da er die Plastikkarte ebenso schnell wieder eingesteckt hatte. Flüchtig konnte Jaden nur das Wort Securtiy erkennen, mehr aber auch nicht. Trotzdem blieb er wachsam, er wusste ja nicht, ob der Ausweis auch wirklich echt war.
Jaden hielt sich weiterhin zurück und überließ Sawyer das reden. Hier und da wurden einige Blickkontakte ausgetauscht, die allerdings Bände sprachen. Jaden nickte nur leicht, sodass es dem Kerl im Anzug kaum auffiel. Er sah sich den Kerl nochmals genau an und versuchte sich zu erinnern. Mit Akiza war Jaden ja bereits schon im Büro von Avery gewesen. Dort im Gebäude und auch in den Gängen liefen zwar einige Leute rum, aber an den vor ihnen, konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Ebenso fragwürdig war es, dass Avery durch einen 'Notfall' behindert war. Klar kam es ihm spanisch vor, aber er hielt sich zurück, weil er Angst hatte, er würde was falsches sagen. Er versuchte dennoch nach außen hin entschlossen zu wirken. Jaden blickte wieder zu Sawyer, der mit gleichbleibender ruhigen und dennoch kalten Stimme einen Vorschlag unterbreitete. Jaden sagte dazu nicht viel, bestätigte aber mit einem Nicken, dass er dem Vorschlag zustimmte. Pan verhielt sich ebenfalls sehr ruhig und unaufällig. Er war stehts verdeckt von Sawyer und beobachtete alles aus den hinteren Reihen heraus. Das auch ihm, die ganze Situation hier, nicht sonderlich in den Kram passte, konnte man kaum übersehen. Aber da war Pan ja nicht allein. Jaden konzentrierte sich, blieb stets wachsam und zeigte das Black Crystal Building. "Kommen Sie, das dürfte doch wohl ein Klacks sein uns bis dorthin zu führen, oder etwa nicht?" Er musterte den Mann, der sie immer noch mit einem breiten Grinsen anlächelte. 'Na da bin ich mal gespannt...'

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Stan schnaubte. Junge, waren die aber auch misstrauisch. "Ja gut, dann kommt mal mit. Wir gehen beser hinten rein, muss ja nich jeder was von der Lieferung... ähm, dem Paketchen erfahren." Er ging ihnen voran in eine kleine düstere Seitengasse zwischen hochen Gebäuden, während seine Kiefer malten. Er fuhr sich durch die Haare und tat so, als wolle er eine Fliege verjagen. Das war das abgemachte Zeichen. Schon vertraten die Jungs aus seiner Bande die Fluchtwege. "So, und jetzt aber mal her damit." meinte der Brujah ruhig.

Als sich dieser phänomenalte Windbeutel endlich einmal in Bewegung setzte, zuckte Sawyer nur teilnahmslos mit den Schultern und folgte ihm nach einigen Sekunden. Er schwieg, fixierte seinen Vordermann und zog die Augenbrauen zusammen, als sie sich in die nächstbeste Seitengasse wandten. 'hinten rein!? Was zur Hölle soll denn das jetzt...' Er blieb wie angewurzelt stehen und zog ohne weiter nachzudenken sein Schwert, als mehrere Personen ihnen jeden Fluchtweg verstellen. 'Soviel dann also dazu...' er knurrte und wandte sich um. Jaden sah genauso geschockt aus, wie sich ein Teil Sawyers fühlte. Er suchte den Blick des Lamar. "Egal was passiert lass auf keinen Fall das Päckchen los" knurrte der Gangrel und sah sich in Windeseile in der Gasse um. "Was soll das werden? Glaubt ihr Pfeifen allen Ernstes, wir würden uns ergeben?" Er bleckte die Reißzähne, das Schwert in Blockhaltung vor der Brust und einer der Seitenwände im Rücken.

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Stan schien langsam zu begreifen, dass Jaden und Sawyer ihm nicht so ganz über den Weg trauten. Was hatte er denn erwartet? Jedenfalls war Jaden erleichtert, als er sich dann doch an die Spitze setzte und die beiden den Weg entlang führte. Die Straßenlaternen leuchteten ihnen den Weg.
Stan schlug vor, den Hintereingang zu nehmen. 'Wenn's denn sein muss...' Ein mulmiges Gefühl machte sich in Jadens Magengegend breit, fühlte sich nicht sehr gut an. Es wurde auch net besser, als Stan direkt in eine dunkle Seitengasse einscherte, die lediglich durch ein wenig Mondschein überhaupt begehbar war. Jaden war nicht sehr wohl dabei und sein Gefühl trügte ihm nicht, dass wurde ihm versichert, als dann ein paar Brujahs auftauchten und sie in die Enge trieben. "Na super. War ja klar, dass sowas kommen musste," schnaubte Jaden. Sein Blick jedoch wirkte ruhig, nicht so hektisch wie zuvor auf der Straße, als er sich erschreckt hatte. Er versuchte momentan eins: Ruhe bewahren und somit die Situation nicht zugunsten der Brujahs eskalieren zu lassen. Sawyer war innerlich auch stinkesauer, dass sah man ihm an. Jaden trat ein paar Schritte zurück, bis ihr mit dem Rücken zur Wand stand. Stans Aufforderung wollte er keineswegs befolgen. 'Soviel zum Thema Tower Security.' Langsam schreitete seine rechte Hand zur Scheide, wo er sein Schwert aufbewahrte. Er nahm es vorsichtig heraus, verfestige aber gleichzeitig auch den Griff am Paket innerhalb seiner Jacke. "Wo denkst du hin? Ich hab meinen Auftrag und der lautet mit Sicherheit nicht, diesem Kerl das Paket in die Hände zu drücken," sprach er leise zu Sawyer und suchte bei ihm ein wenig Deckung. Jaden wäre ja aufgrund des Pakets beim kämpfen behindert. Pan wirkte auch sehr aufgewühlt, neigte aber nicht zu unüberlegten Angriffen. Noch hielten die 3 sich zurück, hielten sich bereit und warteten die Reaktionen ab. 'Ja nichts Unüberlegtes tun Jaden, bleib schön ruhig.' Er atmete ruhiger und ließ seine Blicke ständig durch die Gasse schweifen. Schließlich musste er alles im Blick haben, er hatte das entscheidende Paket bei sich. Er schluckte und beobachtete die Brujahs.

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