Nach einer gefühlten Ewigkeit betrat der Gangrel nach Aufforderung das vor ihm liegende Büro, schloss die Tür hinter sich und sah sich einmal kurz um. Außer ihm befanden sich noch zwei weitere Personen, sowie deren tierische Begleiter im Zimmer. 'Lamar, ganz toll' Sawyers Blick streifte den Jungen vor sich, der einen ruhigen und wohl teils überraschten Eindruck hinterließ, dann dessen Polarfuchs, der sich an seinen Besitzer kuschelte. Dann blickte er zu dem Adler auf, der bei Sawyers Eintreten ein wenig rebelliert hatte. Der Gangrel erwiderte den Blick des majestätischen Tieres ohne jede Furcht, dann traf sein Blick den des Mannes hinter dem Schreibtisch, der das Wort ergriffen hatte. Sawyer sah ihn ausdruckslos an. "Mein Name ist Sawyer. Ich wurde von meinem Synan hierher geschickt. Man nannte mir als Grund nicht mehr, als dass ich jemanden auf eine Mission begleiten soll. Ich denke, Ihr werdet mir mitteilen können, was genau wir" Sawyer warf einen abschätzenden Seitenblick auf den Jungen "tun sollen." fügte er hinzu, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die rückwärtige Wand.

_________________

Rodrigo schüttelte den Kopf. "Das niemand auf die Idee kommt, mir sowas mal früher zu sagen oder die Leute mal früher loszuschicken." Er schüttelte den Kopf. Diese dämliche Bürokratie führte generelll zu mehr Ärger als nötig. Dyami bekräftigte Rodrigos Unmut mit heftigem Wippen auf seiner Stange. Rodrigo setzte sich wieder. "Ihr Zwei sollt nur dieses kleine Päckchen hier..." er deutete darauf, "an Avery liefern, sie hat ihr Büro im Blöack Crystal Tower. Es kann sein, das eine Gruppe Vampire versuchen wird, das Päckchen abzufangen, ihr sollt es sicher, ohne Zwischenfälle und am besten ohne Tote abliefern. Klingt doch nicht allzu schwer. Dabei gehts vor allem darum, das ihr lernt, im Team zu operieren, das heißt, wenn ich von einem Beschwerden höre, der Partner habe ihn behindert, kann dieser Jemand direkt wieder von vorne anfangen, merkt euch das bitte. Zu der Frage zurück, Jaden: Der sicherste Weg ist klar der über die Straßen, da hab ihr einen Fußweg von ca. 10 bis 15 Minuten. Durch die Seitengassen seit ihr schneller, aber absolut ungeschützt. Sucht euch also einfach einen aus."

Jaden wollte sich gerade hinaus zur Tür begeben, als das Telefon klingelte. 'Was für ein Timing mal wieder...' Er wurde aus Rodrigos Antworten nicht schlau und nahm wieder Platz, da es wohl noch etwas dauerte. Rodrigo erklärte ihm, dass noch jemand vorbeikommen würde und dass die beiden am besten auf ihn warten sollten. Jaden nickte und wartete. Kurze Zeit später klopfte es bereits an der Tür und der angekündigte Besuch betrat das Büro. Der junge Mann sah sich kurz einmal um, wobei sein Blick eher grimmig und nicht sonderlich begeistert wirkte. Er stellte sich vor und nannte den Grund seines Besuchs. Jaden war überrascht. 'Wie? Mit dem soll ich etwa das Paket überbringen?' Innerlich schüttelte Jaden nur den Kopf. Wenn er in punkto Teamarbeit wirklich sich so verhalten sollte, wie Jaden ihn allein von seinem Äußeren und den Blickkontakten Jaden gegenüber beurteilen würde, dann könnte das durchaus problematisch werden. Jaden wandte seinen Blick wieder zu Rodrigo, der dann nun auch die zuvor gestellte Frage beantwortete. "Alles klar." Er nickte und sah anschließend zu Pan hinunter und gab ihm ein Zeichen, dass sie aufbrechen sollten. Er stand auf, nahm das Paket an sich und wandte sich an den jungen Mann, der sich mittlerweile mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt hatte. Er reichte ihm die Hand. "Mein Name ist Jaden Vulpis und das ist mein Partner Pan. Da wir das Paket wohl gemeinsam eskotieren sollen und unsere Teamfähigkeiten hier auf die Probe gestellt werden, sollten wir am besten erstmal darüber entscheiden, welche Route wir am besten nehmen. Ich persönlich würde die Straßen bevorzugen. Der Weg ist zwar etwas länger, aber im Gegensatz zu den Seitengassen sind wir dort sicherer. Was meinst du?" Er sah seinen Partner fragend an und wartete auf eine Reaktion.

_________________

Sawyer musterte das Päckchen auf dem Tisch. Es sah so aus, wie ein Päckchen nunmal aussah. Nicht sehr groß, vermutlich nicht besonders schwer, braunes Packpapier außenrum, Adressaufkleber, Schnur. Auch Rodrigos Kommentar der Routenwahl nahm er schweigend hin. Was den Gangrel viel eher beschäftigte war die Frage, wie um alles in der Welt er diesen scheinbar völlig naiven Typen da, inklusive seines Plüschtiers durch die Stadt bugsieren sollte, ohne dass es Tote gab.
Nach Rodrigos kurzer Erklärung, stand prompt sein Missionspartner vor ihm und streckte ihm lächelnd die Hand endgegen. 'Muss das denn sein? Ich fass es nicht, verpfeif dich doch.' Sawyer resignierte innerlich und nahm die ihm dargebotene Hand etwas widerwillig in seine. "Nenn mich einfach Sawyer." Sein Blick war dabei beinahe so kühl wie seine Stimme. Er ließ Jaden los, murmelte ein "Wir reden draußen" und marschierte auch prompt auf den Gang hinaus. Als die Tür hinter Ihnen zufiel, wandte er sich zu Jaden und Pan um. "Also, zuallererst einmal. Es ist mir vollkommen egal welchen Weg wir nehmen. Ich kenne die Gassen und Hinterhöfe besser, als jede Hauptstraße..." er zuckte mit den Schultern und ging die Treppe hinab. "aber ihr scheint mir nicht von der harten Truppe zu sein." fügte er mit einem abschätzenden Seitenblick hinzu, als sie auch schon auf die Straße traten. Dort angekommen begann der Gangrel erst einmal in seinen Westentaschen zu kramen, bis er Sekunden später eine Zigarette samt Streichholz zutage beförderte und entzündete. Rauch pustend wandte er sich wieder Jaden zu. "Sag deinem Schoßtier doch mal, dass ich nicht beiße, jedenfalls ihn nicht." murrte er. 'Dieses Gequietsche ist ja nervtötend.' Pan schien ihn nicht sonderlich zu mögen, oh Wunder. "Also, welchen Weg nehmen wir nun? Deine Entscheidung, meine Meinung kennst du ja jetzt."

_________________

Es war klar, was Inhalt der Mission war und auch welche Hindernisse ihnen in den Weg kommen könnten, allerdings war Jaden sich nicht sicher, ob sein Missionspartner Sawyer nun eher eine Hilfe oder eine Last zu sein schien. Er selbst schien wohl nicht sehr begeistert, wie man an seinem Gesichtsausdruck und an seiner Stimmlage nicht schwer erkennen konnte. Die weitere Vorgehensweise wollte er auch nicht im Büro besprechen und ging sofort hinaus. Jaden war der Kerl bislang nicht sympathisch und er hatte das ungute Gefühl, dass sich dies auch nicht so schnell änderte. Jaden folgte dem Gangrel, während dieser nur einige Male Jaden schief ansah und einige Kommentare von sich gab. Jaden verdrehte nur die Augen und seufzte einmal leise. 'Angeber, als ob du perfekt wärst..' Jadens erster Eindruck bewahrheitete sich. Beide gingen hinaus auf die Straße, wo Sawyer erstmal eine Rauchen musste. Jaden hustete. Auch Pan konnte ihn wohl nicht sonderlich leiden, denn er hielt Abstand von ihm und war wesentlich ruhiger, als wenn andere Leute in der Nähe sind. Vielleicht war es dem Gangrel auch recht so. Auch von seiner Meinung bezüglich der Wegplanung war Jaden nicht sehr erfreut. 'Nur weil du hier angeblich alles kennst, heißt es nicht, dass du dort auch sicher bist...' Während Sawyer weiterhin rauchte, lehnte Jaden sich an die Wand des Gebäudes und beobachtete dabei sowohl die Straße, als auch den Himmel. Er waren nur wenige Wolken am Himmel erkennbar und sogar der Mond leistete den beiden Gesellschaft. Jaden wandte sich wieder zu Sawyer. "Auch wenn du angeblich alle Gassen hier kennst wie deine Westentasche, so bevorzuge ich doch weiterhin die Straßen. Wie Rodrigo bereits sagte, ist es in den Gassen unsicherer und wer weiß, was dort auf uns lauern könnte." Er stütze sich von der Wand ab und sah den Mond an. 'Wenn das mal gut geht mit dem.' Pan hingegen meldete sich weiterhin kaum zu Wort, er wartete nur darauf, bis sie endlich losgingen. Jaden ging einige Schritte umher und behielt dabei die nähere Umgebung und vorallem sein Paket im Auge. Es war relativ ruhig und es fuhren nur wenige Autos vorbei. Jaden gefiel diese Ruhe zwar nicht sonderlich, aber er musste sich damit abfinden. Hin und wieder ließ er einige Blicke an seinen Partner schweifen um zu sehen, wann es denn losgehen kann. Er trat bereits einige Schritte in die beschriebene Richtung und hielt dabei das Paket mit beiden Armen fest. Er drehte sich um und wartete, bis sich auch sein Partner in Bewegung setzte.

_________________

Sawyer zog genüsslich an seiner Zigarette und verfolgte Jaden aus tief liegenden stahlgrauen Augen, jedoch ohne jede weitere Regung. Er seufzte leise. 'Feiging, war ja klar.' Der Gangrel schnaubte einen Raukringel aus und schnippte die Asche hinter sich auf den Bürgersteig.
Sein Missionspartner schien ihm nicht sonderlich zugetan, ein Umstand, der jedoch weniger störte, als vielmehr sehr gelegen kam. Sawyer legte keinen Wert auf größere Bekanntschaften, und das würde sich hier und jetzt auch nicht ändern. Und das lag nicht zuletzt an Sawyers Selbstverständnis. Er war anders als dieses Kind hier, und das sollte auch so sein.
Jadens Bemerkung zur Route entlockte ihm beinahe ein amüsiertes Schnauben, aber Sawyer riss sich zusammen. Er hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, was oder wer ihnen auflauern könnte, egal ob sie nun die Straße, oder die Gassen nahmen. Dennoch machte ihm Jadens Aussage klar, dass er sich nicht getäuscht hatte, der Kerl war eindeutig schwach. Er wandte sich der Straße zu, sah sie hinauf und hinab, dann sah er Jaden an, der sich bereits in Bewegung setzte. Sawyers Augenbraue wanderte himmelwärts, er zuckte mit den Schultern. 'Von mir aus...Bringen wir es hinter uns.' Mürrisch warf er die Überbleibsel seiner Zigarette zur Seite und marschierte los, geradewegs an Jaden, und damit auch dem Päckchen, vorbei und die Straße hinauf. "Na dann kommt, ich hab noch anderes zu tun, als meine Zeit hier zu vertrödeln. Und sei besser leise, irgendetwas kommt hier sicher noch und ich werd dir nicht dein Hinterteil retten, falls es soweit kommt."

_________________

Jaden war bereits einige Schritte voran gegangen und blickte zurück zu Sawyer. Dieser aber hatte die beiden schnell eingeholt und ging voran. 'Ja ja, du kennst dich hier ja am besten aus, also geh du ruhig vor.' Jaden war ihm nicht sonderlich dankbar dafür, dass er nochmals betonte, dass garantiert irgendetwas ihren Weg kreuzen würde. So sah aber nunmal die Realität aus. Sein Partner legte weiterhin kein großen Wert auf Zusammenarbeit und wollte die Sache nur so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Jaden zog eine Augenbraue hoch. "Langsam frag ich mich wirklich, ob er den Sinn der Mission verstanden hatte. Das hier sollte eigentlich eine Teammission sein und wir sollten uns gegenseitig bei Problemen unterstützen, aber mit der Einstellung könnte eher er das Problem werden." murmelte er leise vor sich hin. Er scherte sich nicht um den jungen Lamár, auch nicht um dessen Begleiter. Was machte sich Jaden auch wieder unnötig Gedanken darüber? Was ganz anderes hatte doch oberste Priorität. Jaden sah besorgt das Paket in seinen Händen an. Als er hinauf blickte, blieb sein Blick wieder an Sawyer hängen, der vor ihnen ein gutes Schritttempo an den Tag legte. 'Soll er doch denken was er will, ich werde mein Bestes geben.' Langsam begann er neues Vertrauen und neuen Mut zu schöpfen und rüttelte sich endlich wach, damit er sich auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Jaden würde sich an die Vorgaben halten, das heißt, auch wenn sein ach so toller Partner doch Schwierigkeiten haben würde, wäre Jaden trotzdem da und ihm zur Hilfe eilen. Er wusste genau, was er mit seinen Fähigkeiten erreichen konnte und hatte keinen Grund dazu, sich von jemanden, der seinen Körper schon länger kannte als er, einschüchtern zu lassen.
Jaden und Pan folgten Sawyer den Verlauf der Straße entlang. Dabei behielt er immer die Umgebung im Blick und hielt nach verdächtigen Dingen und fragwürdigen Gestalten Ausschau. Sein Griff, mit dem er das Paket festhielt, wurde stärker. 'Das wird schon gut gehen.' Es zog ein leichter Wind auf, der sich einen Spaß erlaubte und Jadens Haare ins Gesicht pustete. Er schüttelte einmal den Kopf, sodass er wieder klar sehen konnte und seinen Partner klar und deutlich im Auge hatte. Nach wie vor fühlte er sich nicht sehr wohl in seiner Nähe, denn Sawyer war eigentlich genau den Charakter, den Jaden nicht mochte. Aber er meckerte nicht länger darüber und folgte ihm aufmerksam.

_________________

Sawyer schnaubte genervt, als sich sein Missionspartner nicht wirklich in Bewegung setzte. Er drehte sich um. "Hör auf vor dich hin zu murren, ich versteh eh jedes Wort. Bewegung! Ich wollte heute eigentlich nicht hier verbringen." Der Gangrel sah sich demonstrativ um. Er hasste Städte, daran war nicht zu rütteln. Als sich Jaden endlich in Bewegung setzte, seufzte der Gangrel leise. 'Na also, geht doch...' Er war es jetzt schon leid, hier mit diesem Typen durch die Gegend wandern zu müssen. Der Kerl regte ihn mit seiner 'inneren Ruhe' geradezu auf. Als der Junge jetzt auch noch fast schon provozierend, jedenfalls kam es Sawyer so vor, begann sich nach Gefahren umzusehen, hätte er gut Lust gehabt, diesen Fatzke ruckartig auf den Boden zurück zu holen. Murrend unterdrückte er dieses Verlangen, es war einfach nicht die richtige Zeit seinen Launen freien Lauf zu lassen. Aber was nicht war.... Er schüttelte den Kopf.
Der Wind hatte aufgefrischt, während sie weiter gegangen waren. Immer schön der Straße nach... Noch so etwas, das dem Gangrel auf die Nerven schlug. Hier war es einfach viel zu eintönig. Prüfend hielt er die Nase in den Wind, nahm jedoch nichts außergewöhnliches wahr, von dem Gestank einer Stadt, der ihn sosehr störte, einmal abgesehen. Sawyers Bick wanderte die Staße und etwaige Seitengassen entlang. Sie befanden sich hier nicht gerade in der Siccherheit, die sich sein Missionspartner wohl wünschen würde. Sawyer hingegen war die Ruhe selbst. Auch wenn sie sich nicht leiden konnten, und das konnte Sawyer eindeutig nicht, sie waren hier buchstäblich aneinander gekettet. Bis sie dieses dumme Paket los werden würden. Der Gangrel hatte seine Schritte verlangsamt, um Jaden aufrücken zu lassen. "Wir müssen gleich da lang" er wedelte in Richtung Straßenkreuzung. "Ab da wirds vielleicht mies. Sei vorsichtig." Sawyers Stimme war kalt, ruhig und absolut berechnend. Nur keine falschen Nettigkeiten.

_________________

Auch wenn es unglaublich klingt, aber eine Sache schienen beide gemeinsam zu haben. Beide Missionsteilnehmer waren wohl sehr daran interessiert, diese Mission schnell über die Bühne zu bringen. Sawyer legte ja auch ein gutes Tempo vor. Jaden sah zu, dass er und Pan dem Schritt halten konnten und legten einen Zahn zu. Er wollte ihn ja nicht noch weiter reizen, wer weiß, wie das sonst enden könnte.
Sowohl Jaden als auch sein Partner prüften regelmäßig die nähere Umgebung. Während man Jaden aber doch etwas Aufregung anmerken konnte, war Sawyer nach wie vor die Ruhe selbst. 'Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ich mir davon auch eine Scheibe abschneiden würde...' Pan schwenzelte weiterhin um Jaden herum, verzichtete allerdings in Sawyers Nähe sich an Jaden zu kuscheln. Auch er beobachtete die Umgebung und schien den Ernst der Lage begriffen zu haben. Jaden war Sawyer nun dichter auf den Fersen und bemerkte, als er ihm etwas zeigen wollte. Er deutete auf die nächste Abzweigung. Jaden nickte. "In Ordnung." Etwas verwundert schaute er seinen Partner an, als er dann doch langsamer wurde. 'Hat er etwa einen anderen Vampir wahrgenommen?' Auch die Vorwarnung bestätigte er mit einem nicken. 'Am besten ist es, wenn ich ihm einfach mal vertraue. Wenn er wirklich so gut mit seinen Fähigkeiten umgehen kann, wie er denn vorgibt, dann wird wohl was dran sein.' Jaden sah ihn an, hielt mit einem Arm das Paket fest und ballte die verbleibende Hand zu einer Faust. "Alles klar, ich werde vorsichtig sein." Ihm war zwar etwas mulmig im Magen, aber davon ließ sich der junge Vampir nicht einschüchtern. Er setzte sich in Bewegung und visierte die von Sawyer gezeigte Kreuzung an.

_________________

Langsam zog es sich doch zu. Sawyer blinzelte gegen das Licht der Straßenlaternen an, um einen Blick in den Himmel zu riskieren. Seine Füße folgten fast schon ferngesteuert der rechten Abzweigung der Hauptstraße. Jaden und sein Plüschtier folgten dem Gangrel in etwas geringerem Abstand als zuvor, doch das kümmerte Sawyer wenig. Viel mehr kümmerte er sich um das, was er sah. Der Mond, der ihren Weg bisher erleuchtet hatte, verschwand zusehends hinter dicken, bedrohlich wirkenden Wolken. ‘Na super. Das fehlte jetzt wohl noch was?! ‘ Ein mürrisches Knurren entrang sich seiner Kehle. Wenn mal etwas schief lief, dann aber auch richtig. Soviel stand jetzt schon fest. Sawyer ließ den Blick wieder über das Szenario vor sich wandern. Die Straße, die sie nun betreten hatten, war eindeutig schmaler, als die Hauptstraße und gesäumt von Mauern und Zäunen. Was den Gangrel beunruhigte, waren jedoch weniger die Mauern, als vielmehr die ohnehin schon zu dunklen Seitengassen, die nun so gut wie verschwanden.
Er blieb abrupt stehen- und hoffte, dass die beiden Deppen hinter ihm es rechtzeitig merken würden um nicht gegen ihn zu prallen. Irgendetwas hier beunruhigte ihn irgendwie. Was auch immer es war, er konnte es nicht in Worte fassen, mahnte zur Vorsicht. Oder aber seine strapazierten Nerven spielten dem Mann einen Streich.
Sawyers Blick war der eines hungrigen Wolfs, als er sich umwandte und Jaden aus eiskalten grauen Augen fixierte. „Bleib dichter hinter mir. Ich hab keinen Nerv noch auf deinen Rücken und dein Fellknäuel Acht zu geben.“ Damit wandte er sich um, und legte wieder sein gewohnt forsches Tempo vor.

_________________