Rodrigo sah Jaden beim Üben zu. Zum Glück schaffte er es, vor der Wand zu bremsen. "Ein bisschen mehr Vorsicht." riet Rodrigo ihm. nach ein paar Minuten hatte der Junge den Dreh dann auch raus. "Gut." lobte Rodrigo. "Die Geschwindigkeit nützt dir im Kampf und auch auf der Flucht, pass nur auf. Du bewegst dich schneller, also hast du auch weniger Zeit zum Reagieren, sollte etwas schief gehen." warnte er vor. Jaden fragte nach weiteren Fähigkeiten und Rodrigo lachte. "Allerdings, sogar eine ganz berühmte. Ich kann dir nämlich zeigen, wie du Menschen oder Vampire durch die Wände sehen kannst." Er lachte. Dann erklärte er: "Mit dem Auspex kannst du die Auren anderer Lebewesen sehen und bestimmen. Die Aura eines Menschen sieht zum beispiel anders aus als die eines Vampirs. Am besten fängst du an, indem du die Augen schließt und dich entspannst. Der Auspex hilft dir besonders in dunklen Gebieten, wo du wirklich gar nichts siehst. Dazu benutzt du die Muskeln, die du normalerweise zum Scharfstellen einer Augen benutzt, wenn du den Fukos von weiter entfernten Dingen auf dir nahe Gegenstände verlegst. Wenn du jetzt etwas fixieren willst, was so nah ist, das du es normalerweise nicht mehr sehen kannst, solltest du in dir einen kleinen Wiederstand anstatt das Gefühl von Schielen fühlen. Wenn du den beiseiteschiebst, dann aktivierst du den Auspex. Probiers mal."

Dass Jaden mit der Geschwindigkeit anfangs Probleme hatte, ist Rodrigo wohl nicht entgangen. Er konnte knapp die Bekanntschaft mit der nächstbesten Wand verhindern, aber hatte den Bogen dann doch schnell raus. Auch Rodrigos Warnung nahm er sich zu Herzen und wollte versuchen in Zukunft mehr darauf zu achten. Nun wollte Jaden noch mehr lernen. Er war immer noch total fasziniert und konnte gar nicht glauben, dass er zu solchen Sachen überhaupt fähig war. Wenn ihm jemand gesagt hätte, dass er irgendwann solche Fähigkeiten besitzen würde, hätte Jaden ihm das 100 %ig nicht abgekauft. Er versuchte sich auszumalen, was ihn wohl als nächstes erwarten würde. 'Bestimmt kann ich auch durch Wände sehen und weiß es noch nicht mal', murmelte Jaden scherzhaft vor sich hin. Er räusperte kurz und wurde wieder ernster. Als sich allerdings Rodrigo bezüglich der nächsten Fähigkeit äußerte, staunte Jaden nicht schlecht. Pan gab komische Laute von sich. Schien schon fast wie ein richtiges Gelächter zu klingen. Anscheinend fand Dyami Jadens Gesichtsausdruck in dem Moment auch ziemlich amüsant. Er wusste nicht, was er nun davon halte sollte. Sollte er ebenfalls lachen? Jaden schüttelte den Kopf und sah Rodrigo an. Dieser erklärte ihm, was es genau mit der Fähigkeit Auspex auf sich hat und wie man sie aktiviert. Wie auch bei den letzten Fähigkeiten konnte Jaden aus Rodrigos Erklärungen nicht schlau werden. Mal wieder hatte er keine Ahnung, ob das wirklich auch bei ihm so funktionieren würde. Er wusste genau, welche Muskeln der Augen Rodrigo meinte, also versuchte er es selbst einmal. Er war gespannt, aber diese Anspannung legte sich bald. Jaden schloss die Augen und fing an ruhiger zu werden. Er fühlte sich entspannter und auch seine Atmung wurde langsamer. Jaden konzentrierte sich, bis er plötzlich einen Widerstand spürte. Er wusste nicht wie er das jetzt gemacht hatte, aber plötzlich nahm er nur noch die Umrisse von 3 Wesen war, obwohl er seine Augen weiterhin geschlossen hielt. "Ich sehe..." Er zögerte zuerst und holte nochmal Luft. "3 Silhoutten. Eine direkt vor mir auf dem Boden und 2 genau gegenüber von mir." Jaden öffnete die Augen wieder. Er war verwundert und blinzelte erst einige Male. "Wow, hat sogar auf Anhieb geklappt." Jaden sah auf zu Rodrigo, der nur ein lobendes nicken von sich gab. Er lächelte. Pan schien sich wieder vernachlässigt zu fühlen und umkreiste Jadens Beine. Jaden hingegen fand dieses umhergekreise ab eher lustig als nervend. Trotzdem kniete er sich nieder zu Pan und blickte von dort hinauf zu Rodrigo, der sich fast wie ein Berg vor ihm aufstellte. "Gibt es noch weitere Fähigkeiten oder waren das erstmal die Wichtigsten?" Er sah ihn neugierig an und wartete auf eine Reaktion.

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Rodrigo sah dem Jungen beim Üben zu und nickte zufrieden. Dymai hatte sich inzwsichen wieder gefasst, tribbelte auf Rodrigos Schulter hin und her und ließ Jaden keinen Moment aus den Augen. Auch der Schneefuchs Pan starrte seinen Besitzer interessiert an. "Ganz ruhig, entspann dich." riet ihm Rodrigo. Und schon klappte es gleich viel besser. Jaden wirkte überrascht. "Wow, hat sogar auf Anhieb geklappt." Rodrigo nickte zufrieden. 'Er hat Talent.' Pan schrich um Jadens Beine und der Junge streichelte das Tier. Dyami klappte nur den Schnabel zu und schlug mit den Flügeln. "Na, mach mal nicht so einen Wind hier, Dyami." sagte Rodrigo. "Nein, Jaden, eine Fähigkeit hast du noch, die ich dir zeigen muss. Du weißt ja, das du als Lamár eine enge Verbindung zu Tieren hast. Diese Verbindung kannst du nutzen, um dir im Kampf ein paar Verbündete zuzulegen. Pass auf!" Rodrigo hob den Arm und schon schwirrten dutzende von Raben in das Atrium. Man kam sich vor wie in Hitchcooks 'Die Vögel'. Rodrigo hob die Stimme über das Flattern und Krächzen der Tiere. "Diese Vögel hier würden dich angreifen, hätte ich ihnen gesagt, das du mein Feind bist. Ich will, das du die Kontrolle über die Tiere übernimmst und ihnen sagst, sie sollen die Zielscheibe dort hinten attackieren. Du musst Kontakt mit ihnen aufnehmen. Erstmal kannst du das im körperlichen Sinne tun, sie auf deine Hände lassen und nach ihnen greifen, aber du musst vor allem mit deinen Sinnen und deinem Geist nach ihnen tasten. So sprichst du auch mit ihnen. Das ist schwer zu beschreiben, aber du vermittelst ihnen deine Gedanken, wenn du dich nur genug konzentrierst. Du wirst wissen, was ich meine, wenn dus rausgebekommen hast."

Je mehr Fähigkeiten ihm beigebracht wurden, desto schneller begriff er, sie zu lernen und auch gleich anzuwenden. Die Übung, wo er sich konzentrieren sollte, damit er die Auren seiner Umgebung wahrnehmen konnte, klappte wesentlich besser, als die Übungen, die er zuvor machen sollte. Sowohl Jaden, als auch Rodrigo schienen mit den Ergebnissen sehr zufrieden zu sein. Er hatte heute schon so viel gelernt, langsam aber sicher merkte er richtig, dass er nicht mehr ganz topfit war. Dennoch wollte er unbedingt wissen, ob es noch etwas gibt, was er lernen könnte, bevor er seine Heimreise antrat. Er schaute Dyami an, wie auf Rodrigos Schulter hin und her lief und dieser kam dabei auf eine weitere Fähigkeit zu sprechen. Nochmals wiederholte er einen wichtigen Punkt, den er zu Beginn des Trainings erstmals erwähnte. Nickend und aufmerksam hörte Jaden ihm zu. 'Er hat recht. Das Band zwischen den Tieren und uns ist sehr wichtig.' Als Rodrigo aber sagte, dass er diese Verbundenheit auch für die Offensive nutzen konnte, war Jaden erstaunt. Es dauerte nicht lange, da schritt Rodrigo bereits zur Tat. Er hob seinen Arm und ehe er sich versah, wimmelte es nur so von Raben innerhalb des Atriums. Pan wurde gegenüber den Raben misstrauisch und hielt sich bereit. Dyami schreckte nur einen Moment lang auf und Jaden sah Rodrigo fragend an. "Den Aufruhr mit den ganzen Raben hier...Das warst du, oder?" Jaden blieb ruhig, da er sich schon denken konnte, dass Rodrigo für diesen Schwarm verantwortlich war. Er war beeindruckt, denn er hatte nicht mal ein Wort von sich gegeben und hatte nur durch eine einzige kleine Bewegung Scharen von Raben um sich herum. Nun sollte Jaden versuchen, eine Bindung zu den Tieren aufbauen, lernen sie zu kontrollieren und sie ein Ziel angreifen lassen. Rodrigo erklärte ungefähr, was zu tun war. Etwas zögernd streckte er seinen Arm nach dem Raben, die etwas oberhalb der beiden Lamár ihre Kreise zogen. Rasch kam auch ein Rabe zu ihm herab und ließ sich auf Jadens Arm nieder. Pan sah Jaden nur fragend an. Langsam aber sicher begriff Jaden, was Rodrigo versuchte, ihm klarzumachen. Er sah den Raben an. "Ich soll als sozusagen per Telepatie eine Verbindung zwischen mir und den Tieren herstellen und ihnen dadurch Befehle erteilen?" Fragend sah er Rodrigo an, aber auch seine Entschlossenheit konnte man in Jadens Augen erkennen. Er fing an sich zu konzentrierenund löste sich von unnötigen Gedanken. Er probierte es lieber sofort aus, als noch stundenlang darüber zu grübeln, wie genau das ganze funktionieren sollte. Er schloss die Augen. An seinem inneren Auge, konnte er die vielen Raben über ihn fliegen sehen. Wie genau das funktionierte, interessierte ihn in dem Moment nicht. Er öffnete die Augen wieder und sah auf zu den Raben. Sein Blick wirkte sehr zuversichtlich. Er sprach nichts, sondern übertrug das, was er sagen wollte, per Gedanken an die Tiere. Sein Blick wanderte von den Raben hinüber zu der Zielscheibe. 'Greift diese Zielscheibe an!' Jaden war auch weiterhin mit voller Konzentration bei der Sache. Nur wenige Augenblicke später, brach lautes Kampfgeschrei und ein lautes Krächzen über ihnen aus und die Raben flogen alle zusammen auf die Zielscheibe zu und griffen diese an, wie Jaden es ihnen befohlen hatte. Als diese ihre Arbeit erledigt hatten, bedankte sich Jaden bei ihnen und sie zogen davon. 'Wo die wohl alle so plötzlich herkamen? Die sind wohl kaum alle in dem Moment über uns am Himmel gewesen...' Er sah auf zu Rodrigo und streckte sich. Pan gähnte einmal ausgiebig. Jaden lachte. "Also so langsam klappt das mit dem lernen immer besser." Pan machte sich mal wieder bemerkbar. Jaden ging in die Knie und streichelte das Tier. Dyami ließ ihn dabei nicht aus den Augen und auch Rodrigo sah ihn an. Jaden blickte hinauf zu Rodrigo und wartete auf weitere Instruktionen.

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"Ja, das sollst du. Sie hören deine Gedanken nicht, sie spüren, was du von ihnen willst, wenn du es richtig machst. " Rodrigo lächelte und sah Jaden bei der Übung zu. Einfach war das nicht und der Junge brauchte einige Zeit, aber nach ein paar Anläufen hatte er es gut raus. Rodrigo nickte zufrieden. "Sehr gut gemacht, dann wärst du so weit, würde ich sagen. Komm mit in mein Büro." Rodrigo ging vor, führte den Jungen in den dritten Stock ins ein Büro und schloß die Tür. Dann suchte er in einem Schrank. "Setz dich ruhig." Schließlich zog Dyami ein Stück Papier hervor. Rodrigo nickte. "Danke, alter Junge." Er setzte sich Jaden gegenüber. "Also, wir sollen ein kleines Päckchen an Avery liefern, die solltest du ja schon kennen. Es enthält wichtige Beweise für eine laufende Ermittlung, das Problem allerdings ist, das wir mit Wiederstand rechnen müssen. Wir sollen das alles nur unbeschadet abliefern. Hast du alles verstanden oder sind noch Fragen offen?"

Jaden war ziemlich zufrieden mit dem, was er bislang geleistet hatte. Zwar hatte er, wie bei den meisten Übung zuvor, auch einige Zeit gebraucht, bis er den Dreh raus hatte, aber er lernte schnell seine Fähigkeit richtig einzusetzen und sie zu kontrollieren. Auch Rodrigo zeigte, dass er mit den Leistungen seines Schützlings zufrieden war. Er fing an leicht zu schnaufen und brauchte einen Moment Pause, bis er sich wieder erholt hatte. Er lächelte nur verlegen. Jaden atmete auf, als er hörte, dass dies erstmal genug sei. Er wusste ja selbst nicht, wie viel sich sein Kopf noch merken konnte und wie lange seine körperliche Verfassung das Erlernen der neuen Fähigkeiten noch mitmachen würde. Pan streckte sich einmal ausgiebig, während Rodrigo bereits vorging. Jaden drehte sich kurz um und pfiff. "Komm schon, Pan. Hier geht's lang." Sie folgten Rodrigo und Dyami einmal quer durch das Gebäude, vom einen Stock in den nächsten, bis sie dann auch im dritten Stock und somit in sein Büro angekommen waren. Jaden nahm platz und Pan legte sich direkt zu ihm, während Rodrigo noch weiter seine Schränke nach etwas durchstöberte. Dyami schien es dann auch gefunden zu haben. Rodrigo nahm ebenfalls platz und erläuterte die weitere Vorgehensweise. "Ja, Avery kenne ich bereits." Er lächelte und hörte Rodrigo weiter zu. 'Wichtige Beweise für eine Ermittlung also. Na, das sollte eigentlich nicht schwer sein', dachte er. Als Rodrigo ihm von dem eventuellen Widerstand erzählte, wurde dem jungen Vampir doch etwas mulmig in der Magengegend. "Mit welchem Ziel wollen sie denn unbedingt verhindern, dass die Ermittlungen voran kommen? Um welche Art von Ermittlung geht es denn überhaupt, wenn ich fragen darf?" Er wusste ja nicht, ob er dies überhaupt wissen durfte oder nicht, daher erkundigte er sich nur vorsichtig und versuchte nicht zu neugierig zu wirken. Jaden nickte und machte damit Rodrigo klar, dass er soweit alles verstanden habe. Er war zwar etwas aufgeregt und ganz wohl war ihm bei den Gedanken nicht, dass sie von bereits erfahrenen und möglicherweise schon alten Vampiren angegriffen werden konnten, aber er war zuversichtlich, denn er war jetzt nicht mehr die Person, die er früher einmal war. Außerdem hatte er neue Fähigkeiten erlernt, mit denen er sich verteidigen konnte und Rodrigo war auch noch dabei. Zuversichtlich schaute er sein Gegenüber an.

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Dyami tippelte auf seiner Stange herum und schlug mit den Flügeln, während sich Rodrigo zurücklehnte und Jaden eindringlich betrachtete. Schließlich nickte er. "Du hakst nach. Das ist gut. Geh nie auf eine Mission, wenn du die Risiken nicht kennst. Das Päckchen enthält Beweise für einen Maskeradenbruch. Einmal die Maskerade brechen ist nicht so schlimm, grade jungen Vampiren passiert das mal, aber Roy passiert das jetzt zum dritten Mal und das mit Absicht. Da drin sind Fotos, Augenzeugenberichte und so weiter. Roy Bande ist sicher nicht ganz so einverstanden mit dem Prozess, denn Roy hat keine Chance. Deswegen besteht die Gefahr, das sie die Lieferung abfangen wollen. Glaub mir, die Typen haben nicht mehr alle Blutbeutel in der Kühltruhe, so sind sie halt. Wir gehen also nur grad zu Avery und lassen ihr das da, noch Fragen"

Jaden musste immer wieder an den Widerstand denken, in den sie möglicherweise geraten könnten. Deswegen hackte er lieber nochmal nach, um sich ein klares Bild über den nächsten Teil der Mission machen zu können. Rodrigo zeigte sich beeindruckt, wie Jaden sich näher um die Details der laufenden Ermittlung erkundigte. Er hörte ihm aufmerksam zu. 'Maskeradenbruch...das war doch auch eine dieser Regeln, die Akiza zu Beginn meiner Zeit hier erwähnt hatte.' Jaden nickte. Er unterbrach Rodrigo nur kurz. "Ein Maskeradenbruch kommt vor, wenn ein Vampir seine wahre Gestalt gegenüber von Menschen offenbart oder zeigt, hab ich das richtig in Erinnerung?" Danach hörte Jaden wieder aufmerksam zu. Er merkte sich, dass es in dem Fall um einen gewissen Roy ging und da er bei dem Prozess anhand der handfesten Beweise den Prozess garantiert verlieren würde, will er dies vermutlich verhindern. Jaden hatte dies soweit auch alles verstanden. Als Rodrigo mit der Erläuterung fertig war, schüttelte Jaden einfach nur den Kopf. "Keine weiteren Fragen mehr." Sein Blick wirkte nun entschlossener. Er versuchte, mit viel Selbstvertrauen in sich und seine neuen Fähigkeiten die Mission anzutreten und ließ sich von den möglichen Komplikationen nicht all zu sehr einschüchtern. Jaden stand auf und sah Rodrigo fragend an. "Welcher Weg ist denn von hier aus der schnellste und sicherste zum Black Crystal Building?"

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'Was wird das denn jetzt schon wieder?' Sawyer seufzte. Er war schon genervt, seit er die Mitteilung bekommen hatte, sich umgehend hier einzufinden, aber je näher er dem Gebäude kam, desto mehr war sein Unmut gewachsen. Er hatte sich den heutigen Tag eigentlich anders vorgestellt. Aber das war schließlich schon häufiger der Fall gewesen. Vor der Tür blieb er kurz stehen, zupfte seine offene Weste zurecht, unter der er nur ein ärmelloses Shirt trug, schnaufte nach einigen Sprints durch die schönen, dunklen Seitengässchen, einmal kurz durch und betrat dann das HQ. Sofort wanderte der Blick der Dame, die den Empfang besetzte, von ihrem Tisch nach oben, einmal über Sawyer hinweg, der vor eben jenem Tisch stehen geblieben war, und blieb an seinem Gesicht hängen. Der Gangrel verkniff sich gerade noch ein Lächeln und erwiderte den Blick der Frau vor sich. "Mein Name ist Sawyer, ich sollte mich hier einfinden." Seine Stimme war ruhig, auch wenn er innerlich noch immer brodelte. Die Frau lächelte ihn an. "Gehen Sie bitte in den dritten Stock, erste Tür rechts." Er nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und erklomm sschnellen Schrittes die Treppen. Er hatte keinen wirklichen Plan, was er hier sollte. 'Hoffentlich dauert das nicht wieder ewig...' Leichtfüßig sprang er die letzten Stufen hinauf und stoppte vor der ihm angegebenen Tür. Ein wenig ungeduldig, klopfte er nach einer weiteren kurzen Pause an die Tür.

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Rodrigo machte grade den Mund auf, als das Telefon klingelte. Sofort schlug Dyami verärgert mit den Flügeln und schrie auf. Rodrigo nahm ab. "Ja? Ja. Auch das noch. Ach so, ok. Gut, alles klar." Er legte auf und zog die Augenbrauen zusammen. "Jemand hat uns offenbar einen Neuling nachgeschickt, der grade eingetroffen ist. Lass uns einen Moment warten, bis er hier ist, dann beantworte ich deine Fragen." Es klopfte. "Herein!" Ein junger Mann trat ein, der sich keinerlei Mühe machte, seine indianische Herkunft zu verbergen. Ein Blick in sein Gesicht sagte Rodrigo alles. Auch Dyami trippelte auf seiner Stange herum und krächzte vor sich hin. 'Na, der sieht nach einem knurrigen Zeitgenossen aus. Hoffentlich macht er Jaden keinen Ärger und umgedreht.' Rodrigo erhob sich. "Hallo, ich bin Rodrigo. Wer dich denn so spät erst hergeschickt?"