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 Betreff des Beitrags: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 18:14 
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Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
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Ja wie der Name schon sagt wollen Dae und ich euch jetzt mal erzählen, was wir so erlebt haben.

WARNUNG! Das Lesen der nachfolgenden Geschichte kann zu Müdigkeit, Lachanfällen, Schlaflosigkeit führen. Wir raten, alles in angemessenem Rahmen zu lesen und Pausen einzulegen. Ansonsten dienen auch koffeinhaltige Getränke dem Zweck des Wach -bleibens xD

Wir übernehmen keine Haftung. Das Copyright liegt bei Dae Aaron.
Die unten aufgeführte Handlung ist so nie in diesem Forum passiert.

Zu Risiken und Nebenwirkungen, die durch das Lesen des Berichts entstehen können, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Administrator.

Genug geschwafelt los gehts! :


Reisebericht mal Anders


Akkarin war langsam genervt. Er beobachtete die vorbeiziehenden Lichter und hatte das Gefühl, wenn er jetzt noch ein paar Stunden in diesem verfluchten Auto zubringen müsste, würde er Dae an Wahnsinn ordentlich Konkurrenz machen. Er hörte Charles sogar jetzt noch reden. Und dabei hatte der Tag so gut angefangen.
Charles klopfte an die Tür. „Akkarin, du musst mir helfen. Ich suche jemanden.“ erklärte er. „Hier?“ fragte Akkarin.“Also, in meinen Ecken hab ich eben gesaugt, da war keiner.“
„Nein, aber du musst denjenigen für mich finden.“ 'Ja, ach nee?' Charles war von einer Wand an die nächste getigert. „Ein alter Geschäftspartner von mir hat mich bei einem Immobilienkauf übers Ohr gehauen.“
„Dein armes Ohr.“ meinte Akkarin trocken. „Lass das,“ erwiderte sein Erzeuger. „Ich will mein Geld wieder, so schnell es geht. Der Kerl hat sich nur aus dem Staub gemacht. Aber ich weiß, wohin.“ Charles grinste triumphierend. „Toll,“ warf Akkarin ein, „geh und besuch ihn selber.“
„Kann ich nicht. Erstens hab ich zu tun und zweitens hab ich keine Lust, Blut zu vergießen – du normalerweise schon.“ Charles lächelte sein unschuldigstes Lächeln. 'Ja, nee, is klar.' schnaubend resignierte er, ihm blieb sowieso nicht anderes übrig. „Ok, ok, wer is der Kerl und wo steckt er?“ Charles war sichtlich erheitert. „Gary Vort. Er hat Kontakte zur Mafia und ist alteingesessener Malkavianer...“ Akkarin verdrehte die Augen. „... aber ich hab dir einen Dolmetscher organisiert, sie wartet am Flughafen auf dich.“ 'Mafia?!' Das wurde ja immer besser. 'Sie?' Au Backe. Akkarin hoffte inständig, sich verhört zu haben. „Ach ja, das Flugzeug bringt euch nach Köln, das ist in Deutschland.“
„Hätt ich nicht gedacht.“ meinte Akkarin. „Von da ab müsst ihr mit dem Auto nach Italien, besagte Immobilie ist nämlich eine Villa am Gardasee.“
'Ach-Du-Scheiße!' Na danke. Sonnenschein und 30 Grad waren nicht gerade das, was er jetzt brauchte. Seufzend begann er, seinen Koffer zu packen. „Nimm gefälligst Travis mit,“ rief er seinem Vater nach.
Dae saß auf ihrem Koffer und der Mann, der sie hierher gefahren hatte, schaute zum 150igsten Mal auf seine Uhr. Am liebsten hätte Dae ihm dafür den Kopf abgerissen, aber das durfte sie nicht. In der Ferne tauchte endlich das Licht ferner Autoscheinwerfer auf. „Das wird er sein.“ meinte der Chauffeur. Dae stand auf. Das Wetter war etwas zu windig für ihren Geschmack. Charles hüpfte aus dem Auto wie ein kleiner Junge vor dem Spielplatz. Sein Begleiter, ein großer Mann mit Schultern wie ein Segelmast, ließ es gemächlicher angehen. Charles winkte ihn heran. „Nochmals Danke, dass ihr beiden euch Zeit genommen habt. Darf ich kurz vorstellen, das hier ist mein Sohn...“ „Akkarin?“ platze Dae dazwischen. Tatsache! Dae war platt. 'Das gibt es doch gar nicht!' Charles zog die Augenbrauen hoch und blickte seinen Sohn an, deutete von ihm zu Dae und zurück. „Ihr... kennt euch?“
„Kann man so sagen.“ meinte Akkarin, aber er sah seinen Erzeuger grade nicht an, den kannte er schon. Das andere Gesicht kannte er auch, aber das war... puh, ne halbe Ewigkeit her. Oder doch ne ganze? Er rechnete nach. '3 Jahre? 4? Vielleicht 5? Eher mehr. Moment, seit wann bin ich aus der Schule raus?' Dae Aaron, ja, das war das kleine, leise, zierliche Mädchen aus seinem Bus gewesen, wegen der er mal jemanden aus eben jenem Bus geworfen hatte, einen von den Prollköppen, die meinen, sich aufspielen zu müssen. Sie hatte am nächsten Tag als ein kleines Dankeschön Kuchen mitgebracht. Seit dem kannte man sich. Oder besser gesagt: Seit dem stand sie unter seinem Schutz. Wirkungsvoll um ab und zu Frust abzubauen. „Gut,“ meinte Charles, „dann muss ich Dae ja nicht mehr vorstellen. Viel Spaß. Ich hab euch eine Woche am See gebucht, die habt ihr Zeit, danach werde ich sauer. Abmarsch.“
Der Flug war ja ok gewesen, aber Deutschland war Land unter, es regnete in Strömen und hörte nicht auf. Nach 60km Umweg wegen einer Vollsperrung, 5 anderen Staus und jeder Menge zähflüssigem Verkehr lagen sie gut 3 Stunden hinter dem Zeitplan zurück. Erst hier, in Österreich, hatte der Regen etwas nachgelassen. Akkarins Laune war trotzdem auf dem Tiefpunkt. Dae hatte, nach den jeweiligen kurzen Berichten über ihre Erlebnisse der letzten Zeit, ebenfalls nicht mehr viel gesagt. Die Fahrt war aber auch nicht ohne kleine Sticheleien abgelaufen: Der Ventrue hatte auf dem Wahnsinn und der Unzuverlässigkeit der Malkavianer herumgehackt und die Malkavianerin auf der Arroganz und der Geldgier der Ventrue. Sie waren also quitt. Wenn es nur nich so eng gewesen wäre.
Sie kamen viel zu spät an. Es war kurz vor Sonnenaufgang und alle waren müde und gestresst (sogar das Auto, das vor Wut qualmte.) Im Nieselregen schleppte man sich und die Koffer und Taschen zum Appartment. „Oben auf dem Berg,“ murmelte Akkarin, „was ne Schnapsidee!“ Sie luden die Sachen ab und Akkarin verfluchte Autos ohne Navi. „Ich hasse Karten.“ beschwerte sich Dae. Akkarin nahm die Wohnung in Augenschein. Er öffnete die Türen, Dae immer auf den Fersen. Eine Küche, ein Bad, ein Balkon mit schöner Aussicht (auf den Pool vor allem), ein Zimmer für die Chauffeuse, ein weiteres Schlafzimmer – mit Doppelbett. Die beiden sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an und hatten den selben Gedanken. 'Oh nein, bitte nicht!' Akkarins Gedanken wanderten allerdings noch in eine andere Richtung: Cora.

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Verfasst: Mo 29. Nov 2010, 18:14 


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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 18:25 
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1. Tag, Sonntag:
Dae hasste diese Gardinen. Nicht weil sie gelb waren, sondern weil sie eben nicht... „Diese Gardinen sind nicht ganz dicht!“ schimpfte sie, „da kommt zu viel Licht durch.“ Akkarin hörte nicht richtig zu. Er war schon halb auf dem Weg zum Bad. Im Kopf hatte er das Tages (bzw. Nacht-) Programm für heute. Seine Chauffeuse wollte eine Verwandte in Bolzano besuchen. Er und Dae wollten die Gelegenheit nutzen, um die ersten Infos einzuholen.
Bolzano war schön – die Autofahrt nich ganz so, die war eher nervend. Die Straße hatte mehr Kurven als alle Straßen, die Akkarin kannte, zusammen. Dafür gab es in einem Restaurant in der Stadt erstmal Pizza und von der Verwandten selbstgemachtes Tiramisù (das die Begegnung mit Akkarin nicht überlebte... kein Krümel davon!). Beim danach folgenden Gang über einen Markt in der Nähe (von dem die Vampire nach der Ausbreitung der Käsestände die Flucht ergriffen und Akkarin nur ein neues Armband und Dae das erste Mitbringsel auf ihrer Liste erwerben konnte), besahen sie sich die Gegend. Sie hatten eine Liste mit Namen erhalten, auf der Leute standen, die mit Vort zu tun hatten. Dummerweise war von diesen keiner an stinkigem Käse interessiert. Aber mit leeren Händen nach Hause mussten sie trotzdem nicht, denn sie machten einen kleinen Umweg, um besagte Villa mal anzuschauen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm. „Da komm ich rein, wenn die Wachmänner da ihre Denkzentrale da haben, wo ich sie bei dem Blick hin vermute.“ bemerkte Dae. Akkarin schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage.“ Das ging ihm gewaltig gegen den Strich! „Wir schauen uns das erstmal genau an!“
„War ja nur Spaß.“ Dae hob die Hände. Akkarin konnte sich ein weiteres Kopfschütteln nicht verkneifen. 'Frauen!'
Das Positive an ihrer Unterkunft war, das man mit Akkarins Feldstecher (das ist kein Spaten, du Süßwassermatrose!) die Villa sehen konnte. („Iiiiihh, mintgrüne Vorhänge bei orangenen Wänden! Kein Sinn für Ästhetik!“ [Dae] „Wo guckst du hin?“ [Akkarin]) Und es gab sogar ein paar gute Sender. Nach einer schönen Folge Navy CIS krümelten sich die beiden in „ihr“ Zimmer.
Als Dae aus dem Bad kam, saß Akkarin im Schneidersitz auf seiner Seite des Bettes (klar beschlagnahmt!) und malträtierte die Tasten seines Handys. 'Wenn sie das jemals erfährt, bringt die mich um.' grummelte Akkarin innerlich. Dae wollte ihm nicht auf die Pelle rücken, aber die Neugier, ja, die Neugier. „An wen schreibst du?“ fragte sie, als sie sich mit der Bürste (wehe, du liest das verkehrt rum, du Sau! >_<) aufs Bett setzte. Akkarin sah sie an und Dae bemerkte die Unhöflichkeit selber. „Du musst nix sagen, ich mein nur...“ setzte sie hinzu. Ein Moment herrschte Stille. „Ich schreibe eine SMS an meine Freundin, damit sie weiß, das ich mich in der nächsten Zeit nicht melde.“ sagte Akkarin ruhig und lächelte leise. „Ah ok...“
'Moment!'
Dae legte den Kopf schief. „Ist das nicht... Also, wird sie nicht sauer, wenn du... hier....“ stotterte sie. „Sie weiß es nicht,“ meinte Akkarin ruhig. 'Und das bleibt hoffentlich auch so...' Dae fühlte sich wie eine Diebin, die man erwischt hatte. „Ok...“ Akkarin legte das Handy auf seinen Nachttisch. Dae legte sich hin. Akkarin hatte die dumme Angewohnheit, ohne Oberteil zu schlafen, wie Dae erschreckender Weise festgestellt hatte, und sie die dumme Angewohnheit, bei sowas schnell rot zu werden. Was sah der Blödmann auch so gut aus! Am liebsten hätte sie sich die Decke über den Kopf gezogen. Akkarin hatte das natürlich längst gemerkt, deswegen grinste er in sich hinein. Cora wurde normalerweise nur vor Wut rot, deswegen war er das hier nicht so gewohnt, aber lustig war es allemal. Da für morgen ein kleiner „Stadtbummel“ anstand, gab Akkarin sich Mühe, jetzt zu schlafen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 18:26 
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2. Tag, Montag:

Der nächste Abend war verregnet und wolkig, was vor allem bei Dae eine gewisse 'Ich-bleib-im-Bett'-Mentalität hervorrief. Akkarin war dagegen. Deswegen waren sie dann auch früh genug auf, um noch Zeit zum Duschen zu haben. Lady's First. Als Dae aus dem Bad kam, hatte Akkarin bereits die Kissen bezogen (weil die Bettwäsche 'nachgeliefert' worden war) und auch sonst schon ein bisschen was getan. Er packte sich bloß den Stapel mit seinem Kram und verriegelte ordentlich die Tür. Dae hatte auch nicht vorgehabt, zu spinzen. Sie beschäftigte sich mit Tisch decken und Aussicht bewundern. Und ihren nassen Haaren. Der Regen hatte jetzt aufgehört und die Wolken verzogen sich. Dae blickte immer noch auf den See, als Akkarin aus dem Bad kam. Dae wusste ohne hinzugucken, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sein Hemd zuzuknöpfen. „Wir können sofort frühstücken,“ sagte die Malkavianerin und drehte sich jetzt doch um. „Mhhh.“ Akkarin nickte, ein paar Wassertropfen fielen aus seinen Haaren und setzten ihren Weg nach unten über seine Brust fort. Dae gab sich Mühe, ihnen nicht hinterher zu schauen. Sie wollten die Stadt Salo und ein paar umliegende Dörfer prüfen, die auf der Liste der Lieblingsorte von Vorts Leuten standen. Die Autofahrt war angenehm kurz und sie machten auf halbem Weg die Serpentinen-Straße von ihrer Unterkunft aus hinab zum See einen kleinen Zwischenstopp. Der See lag vor ihnen und an den Berghängen rings herum standen überall kleine Häuser wie in die Hänge hinein geschlagen. Akkarin machte Bilder mit seinem Handy. Dae hatte sich an das letzte Stück Leitplanke auf der Aussichtsbucht gelehnt und blickte fasziniert nach unten, der Wind hatte aufgefrischt und ihr Kleid umflatterte ihre zierliche Gestalt, wie Akkarin in seiner malerischen Laune feststellte. Die Aussicht nach unten war aber auch atemberaubend. Inzwischen hatten die Wolken den Abflug gemacht.
Sie fuhren zum Einkaufen in eine kleine Ortschaft und dort in einen Supermarkt. („Was issn das?“ [Dae] „Frutti di Mare nennt man das.“ [Akkarin] „Bäh!“ [Dae]) Salo war eine schöne Stadt, nur die Parkplätze waren dämlich verteilt, deswegen hielten sie in einem Parkhaus und schlenderten von dort an den Hafen. Hier genehmigten sie sich ein Eis in einem geeigneten Etablissement (Bluteis, jammi °_° Bitte noch eine Extraportion rote Soße *Q*). Die Geschäftsmeile war klein, aber recht praktisch. Leider war auch hier keiner zu sehen, der ihnen eine Eintrittskarte in die Villa hätte beschaffen können, eine Tatsache, die die Laune beider ein bisschen drückte. Jedenfalls bis zu dem Punkt, an dem beide den wohl tollsten Ramschladen Italiens ausfindig machten. Nicht nur wegen der Modelle. Akkarin wollte es zwar nicht, aber Dae wollte den Laden nicht verlassen, bis sie nicht das Modell einer offiziellen Moto-GP Yamaha kaufen durfte, um sie ihm dann zu schenken. („Ich kauf dir das jetzt!“ [Dae] „Auf keinen Fall! Dein Portmonee is leerer als die Katzenfutterdose von Travis.“ [Akkarin] „Du kannst mich nicht umstimmen!“ [Dae] „Dann bezahl ich aber wenigstens die Hälfte zurück.“ [Akkarin] „Auch egal, du willst sie haben, du kriegst sie, Basta!“ [Dae]) An dem Regal mit den T-Shits und Hoodies kamen sie auch nicht vorbei. („Ah, Green Day!“ [Akkarin] „Nehmen wir auch mit.“ [Dae]) Und gegen Ende des Tages, zwar ohne Info, aber mit ein paar Tüten, musste Akkarin sich dann auch noch eine neue Badehose zulegen, da er vehement der Meinung war, der Pool müsse genutzt werden. („Steht dir doch gut.“ [Dae] „Echt?“ [Akkarin] „Aber sicher, ich lüg doch nicht.“ [Dae] „Nee, aber bei Malkavianern weiß man nie.“ [Akkarin]) Es wurde bereits langsam heller, als sie sich auf den Rückweg machten. Die Fahrt war zwar nur kurz, aber Akkarin hatte die Autofahrerei sowieso satt. Er hatte schon immer zweirädrige Fortbewegungsmittel bevorzugt. Dae war müde vom Laufen und schlief auch noch ein... mit dem Kopf auf Akkarins Schulter. Akkarin blickte zuerst ein bisschen dumm aus der Wäsche. 'Was solln das jetzt? Ich bin doch kein Kissen!' Ihm war es eigentlich egal, wenn da nicht dieser kleine fiese Stich in seinem Hinterkopf gewesen wäre,der ihn an Cora erinnerte. Aber irgendwie konnte er es Dae auch nicht verübeln. Laufen machte nunmal sogar ihm müde und Dae war ein ganzes Stück kleiner geraten als der Ventrue. Damit sie in den Kurven nicht noch mit dem Kopf gegen das Fenster knallte, legte er unbewusst sogar den Arm um ihre Schultern. Sie wachte beim Anhalten auf... und fuhr direkt hoch. „Ach Gott, das tut mir Leid!“ Akkarin löste den Gurt. „Kein Problem.“ meinte er, aber Dae war es trotzdem ganz furchtbar peinlich und wie erwartet lief sie rot an. Akkarin musste sich umdrehen, um sein Grinsen zu verstecken. Er war das von Cora nicht gewohnt, aber irgendwie fand er das knuffig. Sie half ihm, die Einkäufe ins Appartment zu schaffen. („Ich hasse schwere Kartons.“ [Dae] „Soll ich den tragen?“ [Akkarin] „Nein!“ >_< [Dae] *Kopf schüttel* „Frauen.“ [Akkarin]) Nach dem 'Abendessen' verkrümelten sich die Beiden in das Schlafzimmer, wo Akkarin seinen iPod an Daes Lappi klemmen konnte. Für morgen war der Terminkalender ausnahmsweise mal leer, deswegen wollten sie morgen die Villa im Auge behalten. Mit dem Wissen um einen freien Tag war es für Akkarin einfacherer, einzuschlafen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 18:53 
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3. Tag, Dienstag:
Als Dae am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war Akkarin... weg! Kerzengrade fuhr die Malkavianerin aus den Kissen. „Was zur Hölle...?“ Sie sprang aus dem Bett und streifte bloß die Haushose über, huschte dann in die Küche. „Akkarin?“ Nichts. Aber sein Handy lag auf dem Couchtisch. Dae starrte es an. „Na, ganz toll...“ seufzte sie, suchte weiter. Im Bad war er nicht, auf ihr Klopfen antwortete zumindest niemand, der Balkon war auch leer. Dae fuhr sich durch die Haare. 'Ich glaub es nicht, wo ist der denn hin?' Sie trat auf den Balkon und blickte Richtung Pool, aber da waren nur zwei kleine Kinder. 'Also, schrumpfen wird er ja nicht.' dachte sie und kehrte in das Appartment zurück. An der Gaderobe fiel ihr auf, das auch seine Schuhe weg waren. Dae runzelte dir Stirn. 'Akkarin, wo steckst du?' Sie beschloß, einfach ein bisschen zu warten und tigerte ruhelos durch das Ess-/Wohnzimmer. „Er wird einen Spaziergang machen, ja, genau. Der taucht schon wieder auf.“ murmelte sie. Irgendwann wurde es ihr zu doof, Gräben in den Boden zu rennen und sie ließ sich auf die Couch fallen. 'Was rege ich mich überhaupt so auf? Ich bin ja nicht seine Freundin und er ist groß, stark und kann ziemlich bedrohlich werden. Er kann also auf sich selbst aufpassen.' Trotzdem, sie machte sich Sorgen. 'Warum hinterlässt er auch keinen Zettel oder sowas?' Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel ließ sie aufblicken. 'War da was?' Dae trat an die Balkontür. Tatsache, da draußen huschte wer herum. 'Na warte, mein spannender Freund, gleich hast du das Date deines Lebens!' Dae zog sich von der Tür in die Küche zurück und tatsächlich spinzte jemand zum Fenster herein. Dae hatte sich umgedreht und fummelte an ihren Haaren herum, als hätte sie nichts gemerkt. 'Unglaublich! Voyeure, ey, Hat der geglaubt, ich mache mein Abendessen nackt in der Küche oder was?' Sie hatte die Tür ein Stück aufgedrückt und hörte jetzt auch Schritte auf den Fliesen. Innerlich grinste sie bereits. 'Hallo, Abendessen!' Sie wartete, bis sie Atem hinter sich hörte, dann drehte sie sich schnell um und zog dem Kerl die Bratpfanne über die Rummel. Der Ärmste verlor das Gleichgewicht und sein Hinterteil machte unangenehm Bekanntschaft mit dem Fliesenboden. „Na, zufrieden?“ fauchte Dae, aber der arme Kerl war noch komplett ohne Orientierung. Dae hockte sich vor ihn. „Was kann ich denn für dich tun?“ fragte sie und griff in seinen Haaransatz. „Oder... tust du was für mich?“ Sie lächelte, sah dann auf. „Seit ihr ein ganzer Club oder wer schleicht da noch rum?“ In dem Moment ging die Haustür auf und Dae wirbelte mit erhobener Pfanne herum. „Woah,“ meinte Akkarin überrascht und hob abwehrend den Arm, „ganz ruhig.“ Dae ließ die Pfanne sinken. „Akkarin! Wo hast du gesteckt, ich bin bald blödsinnig geworden!“ meinte sie ungläubig. Akkarin hob die Augenbrauen. „Ich hab uns was zu Fahren organisiert. Hast du dir etwa Sorgen gemacht?“
„Natürlich hab ich mir Sorgen gemacht, was glaubst du denn?“ Dae merkte, wie hysterisch sie klang und beruhigte sich selbst. „Warum bist du einfach so abgehauen?“ fragte sie. Akkarin zuckte die Schultern. „Ich wollte dich nicht wecken.“ Dazu fiel Dae keine Antwort ein. „Na, was war denn hier los?“ fragte der Ventrue und spähte an ihr vorbei auf den immer noch wie betrunken dasitzenden Kerl. „Der? Ach, keine Ahnung, ein Spanner vermute ich.“ Dae zuckte die Schultern und sah Akkarin wieder an. „Naja, hast du Hunger?“ Nach dem Essen (dessen Überreste sie im Blumenbeet zwei Appartments weiter entsorgt hatten und die ein paar Stunden später im festen Glauben, ziemlich betrunken zu sein, wegtorkelten.) hatten beide beschlossen, den Tag heute im und ums Appartment zu bleiben und die Villa im Auge zu behalten. Dazu wurden ein paar Sachen gesammelt und die Vampire zogen sich aus der Unterkunft und von der Chauffeuse zurück... an den Pool. Dae steckte die Füße ins Wasser. „Kaaaalttt!“ kommentierte sie und machte einen Satz vom Beckenrand weg. „Frostbeule.“ meinte Akkarin. „Ja, ich hab dich auch lieb.“ sagte Dae trocken. „Höh?“ Akkarin musste wirklich mal Ordnung in seinem Kopf schaffen. Dae grinste. Sie setze sich zwar ans Wasser, aber es war ihr immer noch entschieden zu kalt. „Wo is der Wasserkocher, wenn man ihn braucht?“ meckerte sie. Akkarin wurde die Sache schnell zu doof. Deswegen nahm er auch ein bisschen Anlauf und machte einen eleganten Kopfsprung in den Pool, die Welle rollte über Dae hinweg. „Arrgh, bist du des Wahnsinns?“ Akkarin grinste und schüttelte sich die zotteligen Haare aus dem Gesicht. „Du bist hier die Malkavianerin.“ Dae wischte grummelnd die nassen Haare aus dem Gesicht. „Na und? Arroganz ist auch ne Art von Wahnsinn.“ meinte sie. Zur Antwort bekam sie nur eine weitere Welle. „Ich gebs dir gleich!“ schimpfte sie und Akkarin ging vor Lachen fast unter. Das kalte Wasser war jetzt auch egal, Rache ist Blutwurst! Dae hüpfte vom Beckenrand und Akkarin bekam die Welle ab. Jetzt hingen ihm die Haare doch wieder im Gesicht. „Ätsch!“ Leider hielt man es nicht wirklich allzu lang in dem kalten Wasser aus, was Akkarin grummelnd um seinen Frühsport brachte. Dae schlug einen Lauf um den Pool vor, aber Akkarin fand das zu affig. Deswegen setzen sie sich auf die Liegen und beobachteten die Villa von da aus. („Aarrgh!“ [Dae] „Wasn los?“ [Akkarin] „Erinner mich daran, nie wieder in anderleuts Schlafzimmer zu gucken!“ [Dae] *Hand gegen Stirn hau und Kopf schüttel* „Oh, Mann!“ [Akkarin]) Sobald der Wind auffrischte, zogen sich die Beiden doch wieder in ihre vier Wände zurück. „Was sollen die ganzen Autos und Lieferwagen da?“ wunderte sich Dae. Akkarin nahm ihr das Fernglas aus den Händen. „Keine Ahnung, aber irgendwas steigt da wohl demnächst. Fahren wir doch mal hin und schauens uns an.“ Damit stellte er den Feldstecher auf den Couchtisch, nahm sein Handy und ging zur Tür, Schuhe anziehen. Dae sah ihm eine Sekunde hinterher. „Hinfahren? Moment, die nette Dame mit dem Auto ist nicht da, also...“
„Fahren wir selber.“ beendete Akkarin und war schon zur Tür raus. Dae packte noch schnell den Schlüssel ein und schloss ab. Akkarin hatte ja gesagt, er hatte was zu fahren besorgt. Und zwar eine Yamaha des Typs YZF-R16. In Metallic-blau. Dae starrte es ungläubig an. „Au weia, wo hast du die denn her?“ Akkarin warf ihr einen Helm zu. „Tja, das wird mein Vater auch bald fragen. Dem hab ich nämlich die Rechnung zukommen lassen. Kleine Rache.“ Dae musste lachen. „Nett. Naja, es gibt da vielleicht noch ein Problem: Ich bin noch nie Motorrad gefahren.“ Akkarin guckte ein bisschen komisch aus der Wäsche. „Echt nicht?“ Dae zuckte die Schultern. „Woher auch? Ich hatte nie Bekannte oder Freunde, die gefahren sind.“ meinte sie entschuldigend. „Außerdem sieht das Ding verdammt groß aus.“ Akkarin verdrehte die Augen. „So schlimm ist das nicht, ich pass schon auf, dass du nicht runterfällst.“ Dae nickte. Akkarin musste ihr trotzdem helfen. Unglaublich, dass sie nicht mehr wirklich gewachsen war seit damals! Den Helm bereits auf den Schultern hievte er Dae vorsichtig auf den Rücksitz. „Alles klar?“ fragte er beim Setzten. „Joa, eigentlich schon. Bin bloß ein bisschen nervös, ich mach nicht oft was zum ersten Mal.“
'Äh ja...' dachte sich der Ventrue. „Also, gut festhalten, die Steigung hier kann schonmal unangenehm werden.“ riet er ihr. Dae sah sich um. „Und wo?“ fragte sie. „An mir?“ konterte Akkarin. „Bitte was?“ Akkarin verdrehte die Augen. Dass diese Frau auch so anstrengend sein musste. „Ich fahr gleich einfach los.“ drohte er. Dae gab ein undeffinierbares Quiek-Geräusch von sich, tat aber wie geheißen und hielt sich an Akkarins Hüfte fest. Der hatte seinen Spaß. Dae musste sich zwar erst daran gewöhnen, aber wenigstens wurde ihr nicht schlecht. Bis zur Villa war es, bei Akkarins Speed, ca. eine halbe Stunde. Die Straßen waren so gut wie leer und vom anderen Seeufer glitzerten ihnen die Lichter der Ortschaften entgegen. Die Villa wurde von außen angestrahlt. Akkarin hielt ein paar Kurven vorher, an einer Ausbuchtung mit Blick auf das Gebäude. Dae nahm den Helm ab und der Wind meinte gleich, wieder mit ihren Haaren spielen zu müssen. Sie pustete dagegen. „Ganz schöner Protzkasten.“ stellte sie trocken fest. Innerlich stimmte Akkarin ihr zu. „Also, das hat mal gut und gerne 20 Zimmer.“ meinte er. „Pro Etage.“
„Klar, sonst hält man es in der Enge ja nicht aus.“ spöttelte Dae. „Also, ich putz das nicht.“ Akkarin musste grinsen. Nur, wie man da reinkam, das wussten beide immernoch nicht. „Alles voller Wachen, Zaun, Alarmanlage, doppelt verglaste Fenster und Einbruchsgitter,“ stellte er fest. „Und so hoch hüpfen kann ich nicht,“ meinte die Malkavianerin und legte den Kopf in den Nacken, um die Fenster der dritten Etage anzuschauen. „Keine einzige Sicherheitslücke.“ grummelte Akkarin. Mist, der Kerl hatte gewusst, was er tat. Er hörte Dae höchst undamenhaft fluchen und musste direkt an Cora denken. „Mir fällt nichts ein.“ resignierte Dae. Akkarin grummelte nochmal. „Mir auch nicht.“ In dem Moment brauste ein Sprinter an ihnen vorbei Richtung Villa. Dae hustete den Straßenstaub aus der Nase. „Nanu, wasn das?“ Akkarin spähte dem Wagen hinterher. „Sieht aus wie ein Catering-Service oder vielleicht auch ein Gärtner.“ meinte er. „Ach, der gute Mann hat noch Platz in Villa und Magen, wer hätte das gedacht?“ sagte Dae sarkastisch. Akkarin hatte keine Zeit für Sarkasmus. Er war mit Sich-Wundern beschäftigt. „Party-Vorbereitungen vielleicht?“ Der Wagen musste am Tor halten, durfte dann weiterfahren, als sich das Tor elektronisch öffnete. „Abrakadabra, da is das Ding auf.“ sagte Dae. „Also keine Chance zum Schloss knacken.“ antwortete Akkarin. Dae nickte. 'Verdammt!' Sie lamentierten noch ein Weilchen herum, bis Akkarin eine Idee hatte. „Pass auf, der Dienst hier hat seinen Sitz in Piacenza, also würde ich vorschlagen, wir fahren da morgen hin und fragen mal nach.“ schlug der Ventrue vor. Dae grinste. „Klar, gute Idee.“ Damit fuhren sie zurück. Bergauf war nicht ganz so spaßig wie bergab. Akkarin stellte das Motorrad in eine der gemieteten Garagen ab, Dae schloss derweil die Tür auf. Sie machten sich schnell auf ins Reich der Träume, denn morgen mussten sie (mal wieder) früh aufstehen. Akkarin forderte noch schnell den Grundriss der Villa bei Charles an, bevor er das Licht ausmachte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 20:24 
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Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
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4. Tag, Mittwoch:

Der Wecker rappelte die beiden Vampire äußerst unsanft aus dem Schlaf. Akkarin reichte ein Blick auf seine Spiegelung im Fenster, um zu entscheiden, dass er duschen musste. Dae zog sich derweil an und ging ins Wohnzimmer. Sie genoss die angenehme Aussicht, während sie sich damit abmühte, ihre Haare zu flechten. Als sie eine Tür hörte, drehte sie sich um, aber es war nur Akkarin, der in Jeans und mit zerzausten Haaren ins Schlafzimmer ging. Dae wandte sich rasch wieder dem Fenster zu. Die Aussicht war zwar auch angenehm, hatte Dae aber nicht zu interessieren.
Heute stand der Ausflug nach Piacenza auf dem Programm. Nach ein paar Komplikationen mit den Karten erreichten sie die schöne Stadt, ein Vorort von Mailand. Die Fahrt war nicht ohne jede Menge Sticheleien abgelaufen und als sie ankamen, waren sie grade bei den (vermeintlichen) Führungsqualitäten der Ventrue angekommen. „Immer noch besser, als irgendeinen Verrückten an die Macht zu lassen.“ sagte Akkarin beim Aussteigen. Dae gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Vielleicht würde dieser 'Verrückte' aber wenigstens mal nach den Bedürfnissen der anderen Clans handeln und nicht nur nach dem Geldbeutel!“ Akkarin knurrte, sagte aber nichts. Dae betrachteten die Schlacht als gewonnen. Die Chauffeuse traf auch hier auf ein paar Verwandte. Akkarin und Dae suchten derweil den Catering-Service auf, dessen Wagen sie letzte Nacht an der Villa gesehen hatten... was nicht gerade einfach war, weil der Laden nicht ausgeschildert war. Akkarin entdeckte es schließlich. Dae spähte in das Geschäft. „Da, das ist dieser Küchenjunge, der gestern hinten in dem Wagen gesessen hat.“ sagte sie und deutete auf einen jungen Mann, der kaum älter als sie selbst sein konnte. Akkarin grinste. 'Da ist ja unser Opfer.' Sie sprachen sich kurz ab. Als der Junge kurz danach herauskam, um eine zu rauchen, trat Dae auf ihn zu. „Entschuldigung,“ sagte sie, „wie komme ich von hier ins Zentrum, bitte schön?“ Der Junge zeigte in die Richtung, sprach sogar gutes Englisch. Dae ging in die entgegengesetzte Richtung. „Hier entlang?“ fragte sie. "Nein, die andere Richtung.“ sagte der Junge und trat ein paar Schritte hinter ihr her. Dae zeigte erneut in die Richtung, in die sie sich gewandt hatte und ging noch weiter. „Hier?“ Der Junge kam kopfschüttelnd hinterher. „Nein, hier, ich z...“ Er hatte Dae vor einer kleinen Seitengasse, um die Uhrzeit komplett leer und ziemlich düster, eingeholt. Genau in diese Gasse zerrte ihn nun eine kräftige Hand. Akkarin knallte den Jungen mit dem Rücken gegen die Wand und knurrte. Dem armen Kerl fiel die Farbe aus dem Gesicht. Dae sicherte in Richtung Straße. „Pass auf, Kleiner, ich will wissen, was ihr bei der Villa von Vort gemacht habt und warum. Und zwar sofort!“ Er sprach nicht laut, klang aber bedrohlich genug. Der Junge zitterte, schüttelte aber den Kopf. Akkarin fauchte. „Sofort!“ wiederholte der Ventrue, diesmal bedrohlicher. Der Junge schluckte, entschied, dass es das nicht wert war und öffnete den Mund. „Eine... Party... ja, er.... plant ne Feier... eine feine, so mit... Gala und Tanzball und so... ja.... am... am Freitag..... und wir sollen.... Essen... liefern, ja....“ stammelte er. „Soso, und wie ist das da mit dem Haus? Was soll die Bewachung?“ 'Was ein Verhör.' dachte sich Dae, ließ Akkarin aber machen. „Ja, der.... der hat Angst... um sein Geld.... ders so bisschen... ähm... paranoid, glaub ich.....ja....“ Na, ganz toll. „Und der lässt Leute zu ner Feier in sein Haus? Merkwürdig, oder?“ Der Junge schien flüchten zu wollen, weil der Ventrue ihm zu Leibe rückte, aber er saß wie eine kleine Fliege im Netz einer Spinne ziemlich fest. „Ja, also.... die bekommen alle.... so ne Einladung, son... Dings halt....“ Akkarin grinste. „Na, geht doch.“ Er blickte zu Dae, die ihm das Daumen-hoch Signal gab, wandte sich wieder an den Jungen. „Also, danke für die Auskunft. Aber, ich warne dich nur einmal, solltest du irgendwem was ausplaudern, dann komme ich wieder, kapiert?“ Nochmal drückte der große Vampir den Jungen an die Wand, dann ließ er ihn los und rauschte mit wehendem Umhang aus der Gasse. „Komm.“ sagte er im Vorbeigehen leise zu Dae und sie folgte ihm nach einem letzten Blick auf den Jungen, der weiß wie ein Gespenst an der Wand hockte. „Eine Feier also...“ murmelte Akkarin. „Wenn er Essen braucht, wird er auch Sethskinder empfangen.“ sagte Dae. Akkarin nickte. „Ich denke, eine bessere Chance bekommen wir nicht.“ entschied er. „Ich rufe meinen Vater an und sage ihm, dass wir ein paar Klamotten brauchen und zwar bis Freitag. Wenn der uns schon schickt, kann er auch seinen Teil dazu beitragen.“ Dae hob die Augenbrauen. „Und die Einladung?“ Akkarin blieb einen Moment stehen, fuchtelte mit der Hand. „Ich lass mir was einfallen.“ sagte er. „Ja, ich mach das schon.... morgen.“ Morgen. Dae schüttelte den Kopf. „Du bist der Boss, Boss.“ Akkarin lächelte.
Danach bestand eine Verwandte der Chauffeuse darauf, die beiden Vampire zu einem Geschäft zu führen, denn Akkarin benötigte neue Schuhe, die alten waren ziemlich durchgelatscht. Und dann wurden die Beiden ja auch noch abgeschleppt. War ein ziemlicher Akt. Ganz im Ernst. Naja, die Kupplung war gerissen, was hättest du gemacht? (Wo denkst du wieder hin? oO) Bis ein Ersatzwagen aufgetrieben worden war, dauerte es ein Weilchen. („Hätte ich doch mein Motorrad mitgebracht.“ [Akkarin] „Denk das nächste Mal dran.“ [Dae]) Der Ersatzwagen war auch nicht das Dollste. (Ja, ein kleiner Fiat.) Noch Blöder war, dass der eine Sicherheitsgurt auf der Rückbank hinter der Sitzlehne eingeklemmt war und beim zweiten Gurt unten der Anschnaller fehlte. Schlecht gelaunt und müde klemmte Dae den Gurt einfach unter ihren Sitz und Akkarin legte den Arm um ihre Schultern, um ihr wenigstens ein bisschen Halt zu geben. An der nächsten Tankstelle hielten sie und während die gestresste Chauffeuse eine Packung Glimmstängel kaufen ging, suchte Dae nach dem Schnaller. „Da, ich hab ihn. Steh auf, er ist unter deinem Sitz.“ Akkarin stand auf und Dae zoppelte das Ding hervor. „So, das wäre geschafft.“ meinte sie zufrieden und wartete, bis Akkarin wieder angeschnallt war. Sie schnallte sich an und lehnte sich zurück... berührte mit dem Kopf Leder und blickte überrascht zur Seite. Akkarin hatte seinen Arm wieder um sie gelegt. Dae wunderte sich zwar, war aber müde genug, um nicht nachzufragen. Sie lehnte sich gegen ihn und hörte Musik. Sie dachte, dass Akkarin den Arm schon wieder wegnehmen würde, aber das tat er nicht, im Gegenteil, in besonders engen Kurven, vor allem das letzte Stück den Berg hoch, spürte Dae sogar, wie er den Griff verstärkte, damit sie nicht gegen die Tür gedrückt wurde. In dem Moment kam sich Dae wieder ganz klein vor, so wie früher, als Akkarin immer wieder aus dem Nichts aufgetaucht war, wenn Dae mal wieder in Schwierigkeiten gewesen war. Was ein Zufall, dass man sich so wiedertraf! Zusammen schleppten sie alles, was sie aus dem kaputten Wagen, der jetzt in Reparatur war, geholt hatten, in das Appartment.
Als Dae todmüde aus dem Bad kam, vernahm sie die Klänge einer Gitarre. Neugierig geworden folgte sie der Musik, den vertrauten Tönen. Sie war zwar schon bettfertig, hatte aber eine längere, dünne Jacke über das Nachthemd gezogen, die sich jetzt wölbte, als sie die Balkontür öffnete. Akkarin saß in einem der Gartenstühle, eine dunkelgrüne Gitarre im Schoß, die nach den Rändern hin immer dunkler wurde, bis sie schwarz war. Das Grün schien aus ihr zu leuchten. Es war das Grün von Akkarins Augen, das Dae schon früher so fasziniert hatte. Musik war für ihn etwas Ähnliches wie für Dae, nur wussten die beiden das in dem Moment nicht: Eine Art Soundtrack des Lebens und eine Quelle der Entspannung. Es war noch dunkel, aber die Sonne würde bald aufgehen. Akkarin störte das nicht, er spielte einfach weiter. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und er brauchte jetzt einfach einen Moment Ruhe. Er hatte die Malkavianerin noch nicht bemerkt. Dae war, eine Hand auf dem Türrahmen, stehen geblieben und sah ihn einfach nur an, während der Wind ihre Haare nahm und sie um sie wirbelte . Das Licht des untergehenden Mondes ließ die Gitarre funkeln und hob den Ventrue ungewöhnlich klar aus den Schatten hervor, so als würde er von innen heraus leuchten. Auch seine Augen wirkten ungewöhnlich klar und lebendig, das Grün erinnerte das Mädchen an das Grün der Blätter, wenn die Sonne durch sie hindurch schien. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft, seit ihrem Wiedersehen auf dem Flughafen wurde Dae sich bewusst, dass Akkarin jetzt etwas anderes als der Mensch war, als den sie ihn kennen gelernt hatte. In diesem Licht allein wirkte er schon übernatürlich, aber das Wissen darum, dass er das tatsächlich auch war, verstärkte den Eindruck ungemein. Dae war einen Moment so starr, das sie die Musik nicht mehr hörte, aber die Töne drangen in ihr Bewusstsein, als Akkarin ein anderes Lied spielte, eines, das sie kannte. Als er an die Stelle kam, wo der Gesang normalerweise einsetzte, konnte Dae nicht mehr an sich halten. „She sits in her corner...“ Akkarin schaute auf, unterbrach aber sein Spiel nicht. Vielmehr legte sich ein vages Lächeln auf sein Gesicht. Er schloss die Augen und ließ für gut 4 Minuten alles hinter sich. Dae sah ihn nur kurz an, schloss dann die Augen, und sang weiter:
„...Singing herself to sleep
Wrapped in all of the promises,
That no one seems to keep.
She no longer cries to herself,
No tears left to wash away.
Just diaries of empty pages,
Feelings gone astray. But she will sing...“
Und genau hier, Dae hätte niemals damit gerechnet, setzte Akkarin tatsächlich mit ein.
„'Till everything burns,
While everyone screams.
Burning their lies,
Burning my dreams.
All of this hate
And all of this pain
I'll burn it all down
As my anger reigns
'Till everything burns.“
Dae verstummt und überließ Akkarin die nächste Strophe.
Walking through life unnoticed,
Knowing that no one cares.
Too consumed in their masquerade,
No one sees her there.
And still she sings:
Hier setzte die Malkavianerin wieder mit ein:
'Till everything burns,
While everyone screams.
Burning their lies,
Burning my dreams.
All of this hate
And all of this pain
I'll burn it all down
As my anger reigns

'Till everything burns.
Everything burns
Everything burns
Everything burns

Watching it all fade away
All fade away
Everyone screams
Everyone screams
Watching it all fade away
Oooh, ooh...
While everyone screams
Burning their lies
burning my dreams
All of this hate
And all of this pain
I'll burn it all down
As my anger reigns
'Till everything burns
Everything burns
Watching it all fade away
Oooh, ooh...
Everthing burns
Watching it all fade away
Die letzten Klänge stiegen gen Himmel und verloren sich in dem gewaltigen Felsmassiv, das den See umschloss. Akkarin und Dae sahen ihnen hinterher. Keiner sprach es aus, aber das hier würde ein Geheimnis bleiben. Es war einer der Momente, die man am liebsten in einer Keksdose aufbewahren würde, um an regnerischen Nachmittagen davon zu naschen, eben ein Moment, der ganz privat war, den man sonst mit niemandem teilte und den man genießen musste, weil er gar zu schnell wieder verblasste und auf ewig verloren war.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 20:33 
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5. Tag, Donnerstag:
Der Himmel war nicht sonderlich einladend, deswegen zog Dae sich gleich die Decke über den Kopf. Akkarin war auch nicht nach aufstehen. Außerdem schien sich die Sache mit dem Auto unheimlich zu verzögern, was auch erklärte, weshalb die Chauffeuse den ganzen Tag telefonierte. (Und sie am Ende immer noch ohne Auto da standen.) Akkarin quälte sich schließlich als erster aus den Federn. Heute würde sicher wieder einer der Tage werden, an denen man den ganzen Tag am Fenster saß, um das Ziel zu beobachten. Akkarin saß im Wohnzimmer auf der niedrigen Couch (was bei einem so großen Mann immer sehr komisch aussah), als Dae aus dem Schlafzimmer kam, blätterte durch sein Adressbuch, schüttelte den Kopf und murmelte. 'Er hat ja gesagt, er kümmert sich drum.' Dae ging hinüber und spähte über seine Schulter. „Was machsten da?“ Akkarin sah sie an. „Nich so neugierig hier. Ich such mir die Nummer von meinem kleinen Dealer. Der wird das mit der Einladung schon regeln.“
„Aha.“ Dae wandte sich ab. „Wo hast du deine Finger eigentlich nicht mit drin? Oder dein Vater?“ fragte sie misstrauisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Da... geh ich jetzt mal nicht drauf ein.“ antwortete Akkarin zwinkernd und Dae starrte ihn einen Moment an, bevor sie lachte. „Das hast du von deiner Freundin, da wette ich drauf. Sowas hättest du früher nicht gesagt, nichtmal gedacht.“ Akkarin musste grinsen. Ja ja, der Cora'sche Einfluss. Er vermisste sie wirklich. Akkarin rief seinen Experten an und bat ihn, sich da mal um die Einladungen zu kümmern. Außerdem schickte er eine SMS an seinen Erzeuger und holte sich das Fax mit dem Grundriss aus dem Büro der Anlagen-Verwaltung. Darüber saß er stundenlang und fluchte leise vor sich hin. Das würde mehr als schwierig werden...Dae hatte sich auf die Armlehne der Couch gesetzt und den Feldstecher im Gesicht. „Ungewöhnlich ruhig da heut Abend. Nein halt, da ist wieder ein Sprinter. Holla, was ist das denn, ein Wildschwein?“
„Du mich auch Wildschwein,“ sagte Akkarin genervt und nahm ihr (mal wieder) das Fernglas aus der Hand. Dae starrte seufzend einen Moment gradeaus, dann legte sie den Kopf in den Nacken, um den Ventrue anzusehen. „Tatsache, die schleppen was Großes, Totes da rein.“ murmelte der. Dae grinste. „Sag ich doch, ein Wildschwein.“ Akkarin schüttelte den Kopf. „Du ließt zu viele Comics, das hier is was anderes.“
'Dann eben nicht.' dachte Dae missmutig. „Das siehst du ja dann,“ grummelte sie und Akkarin musste lächeln, weil sie wie ein dickköpfiges kleines Kind klang. „Größeres Problem sehe ich im Grundriss, da wird es schwer sein, sich mal grade zu verstecken. Und die Zimmer sind riesig.“ Er deutete auf den Plan und Dae blickte darauf. „Ich denke, wenn er feiern will, wird er sicher diesen Saal im Erdgeschoss dafür nehmen.“ Akkarin deutete darauf. „Liegt auf der Hand,“ nickte Dae, „der ist groß genug und mit Anbindung an die Küche, da rennen ihm die Küchenjungs nich in den Füßen herum.“ Sie philosophierten weiter, die halbe Nacht. Bis Dae meinte, sie müsse sich mal wieder dringend waschen. Akkarin zog sich wieder in das Schlafzimmer zurück und sah sich alles nochmal an. Das ganze Haus war einfach zu groß, selbst für seinen Geschmack. Wie, zur Hölle, sollten sie Vort da finden und noch ungesehen erschießen oder eben anderweitig um die Ecke bringen? „Naja, dann müssen wir eben... improvisieren.“ murmelte Akkarin. Er marschierte im Kreis durch das Wohnzimmer, bekam aber trotzdem den Kopf nicht frei. Das nervte ihn. Am liebsten hätte er sich die ohnehin schon zotteligen Haare gerauft. Obwohl... das hatte Dae schon erledigt. Sein neuer Pullover fusselte ungemein, was bei Dae das Hobby des Fusseln-Abzupfen und Ihn-Flauschelns hervorgerufen hatte. Frauen. „Und, Master Grübel, rauchst du schon?“ fragte Dae, als sie mit nassen Haaren im Flur auftauchte. Akkarin grummelte. „Offenbar noch nicht, aber du bist nahe dran.“ Damit ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Akkarin wusste nicht, warum es ihn ständig so aufregte, wenn sie so Scherzchen auf seine Kosten machte. Das hatte ihm nie groß was ausgemacht... bis auf die letzten paar Tage. Vielleicht lag das auch an dem Chaos in seinem Kopf, das Cora verursacht hatte. Und Dae war beim 'aufräumen' nicht grade hilfreich. In Momenten wie diesen konnte er sie nicht leiden. Müde setzte er sich wieder auf die Couch. Er hoffte bloß, dass das ganze Chaos in seiner Birne kein Problem werden würde. Er war sich aber sicher, dass Dae eins werden würde. Wenn sie sich nicht benehmen konnte, war er geliefert. Und sie schien sich dem Ernst der Lage nicht immer bewusst zu sein. „Ich glaube, wir haben ernstere Probleme als meine Grübelei.“ knurrte er gereizt. Dae ließ den neckenden Ton jetzt weg. „Wenn du zu einer Lokomotive wirst, ist das sehr wohl ein Problem.“ sagte sie, dann stand sie auf und kam zu ihm herüber. Sie stellte sich nicht vor ihn, als wüsste sie, dass sie ihn damit bedrängen würde, sondern setzte sich auf die Armlehne neben ihn und legte die Hand auf seine Schulter. Akkarin zuckte zusammen. „Erstens macht mir dein Vater dann die Hölle heiß, zweitens ist dann keiner mehr da, der auf mich aufpasst und drittens... tja, wer macht denn dann diesen verkackten Job hier? Reg dich nicht auf, sonst kannst du ja nicht mehr klar denken.“ Die Bemerkung, dass er das dank Cora sowieso nicht mehr konnte, verkniff er sich. „Weißt du was du brauchst, Großer?“ fragte Dae und Akkarin wunderte sich über die Bezeichnung. „Du brauchst das Zeug, was einen verändert und entkrampft, das brauchst du.“ Akkarin sah sie verdutzt an.“Ich glaube nicht...“
„Komm, ich mach dir was von dem Gesöff.“ (Halloho, wo denkst du wieder hin? oO) Damit wehte sie zur Küche und brachte ihm was zu trinken mit, kein Blut, sondern ein Glas Alkohol. Akkarins Augenbrauen verschwanden fast unter seinem Haar. „So.“ Sie stellte es vor ihm ab und sah ihn prüfend an. „Setz dich was raus und bekomm die Birne klar.“ Sie stupste an seine Stirn, zog sich dann zurück. Akkarin atmete durch. „Raus aus meinem Kopf.“ murmelte er.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 20:42 
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6. Tag, Freitag:

Akkarin war früher wach. Offenbar machte die Sache mit dem Auto mehr Probleme als erwartet. Verdammt! Als er sich aufrichtete, machte auch Dae die Augen auf. „Hab ich dich geweckt?“ fragte Akkarin. Dae schüttelte den Kopf. „Nein, das war mein Magen.“ Akkarin schwang die Beine aus dem Bett und verzog sich unter die Dusche. Dae blieb noch einen Moment liegen, bevor sie sich anzog. Wie jeden Morgen führte sie Krieg gegen ihre Haare, als Akkarin zurück kam. „Und? Bist du jetzt wieder nass?“ grinste sie. Akkarin verzog das Gesicht und Dae lachte. Nach dem Frühstück klingelte es an der Tür. Da Dae grade die Teller eingesammelt hatte, ging Akkarin an die Tür. Es war eine Art Postbote, der ihm ein Eilpaket aus den U.S.A. in die Hand drückte und ohne eine Unterschrift zu fordern wieder verschwand. Einen Moment lang wunderte sich der Ventrue. „Vater.“ meinte er dann und schloss kopfschüttelnd die Tür. Danach durfte er sich mit dem Anzug abmühen, den sein Vater geschickt hatte. Im ersten Moment wirkte er schwarz, aber das war er nicht, sondern er war mitternachtsblau, so dunkel wie ein mondloser Nachthimmel. Das Hemd war weiß, die Schuhe schwarz und glänzend. Akkarin brauchte nur ein paar Minuten, bis ihm klar war: „Ich trage keine Fliege, vergiss es!“ Krawatte ja, im Notfall, aber sowas... niemals! Wenigstens passten die Schuhe. Sie waren nur noch ein bisschen steif, weil sie eben neu waren, aber da kannte Akkarin einen Trick: Er lief einfach eine gute halbe Stunde mit den Dingern durch das Wohnzimmer, dann ging es. Dae war, im Gegensatz zu ihm, an so feine Kleidung gar nicht gewöhnt. Deswegen starrte sie das Kleid auch einen Moment lang an. „Da pass ich nie rein, dazu bin ich vieeeel zu fett.“ Akkarin schnaubte. „Wers glaubt.“ Das Ding passte hervorragend. „Ich glaub es nicht,“ murmelte sie. Da es zwar passte, aber nicht zu lang war, war das sicher nicht irgendwo her. Es fühlte sich ein bisschen so an, wie das Kleid, das sie normalerweise trug, schwarz, aus Samt, aber nicht zu schwer. An der linken Seite, ganz oben, war es mit glitzernden Steinchen besetzt. Dieser Streifen wurde nach unten hin breiter. Das Kleid lag zwar oben eng an, weitete sich nach unten aber ein wenig, sodass man darin keine Minischritte machen musste. Daes größtes Problem waren die Schuhe, silbern, mit Absätzen, die das Mädchen sonst nie trug. „Hoffentlich kann ich da drin laufen und starke nicht herum, wie Storch im Salat.“ meinte sie nachdenklich, als sie die Stilettos schloss. Akkarin lehnte sich leise lachend an den Türrahmen. Sie sah keineswegs schlecht aus. Dae war froh, dass er sich nicht noch die Haare geschnitten hatte, sonst würde sie ihn sicher nicht mehr erkennen, so anders sah er in diesen Klamotten aus. Das einzig unverwechselbare an ihm waren aber die Augen. Dae war wirklich froh darum. „Steht dir aber gut, der Kram.“ sagte sie. Akkarin blickte etwas überrascht. „Danke.“ Dae sah selber ganz anders aus. Akkarin konnte sich nicht erinnern, sie jemals geschminkt gesehen zu haben. Wenigstens schminke sie sich und betrieb keine Fassadenmalerei, wie die anderen Mädchen in ihrem Alter früher. Es fiel kaum auf. Ihre Haare waren aber anders, glatter und sie wirkten nicht mehr so stumpf, sonder reflektierten das Licht der Lampe. „Dir steht das Kleid doch auch.“ stellte der Ventrue fest. „Danke schön, damit hätte ich nie gerechnet.“ Er musste wieder lachen. Manchmal war diese Frau echt zu seltsam. Das Gute war: Die Feier war so angelegt, dass Waffen tragen kein Problem darstellte. Da ein asiatisches Schwert auf einer europäischen Feier aber aufgefallen wäre, nahm Akkarin Daes Schwert mit. „Pass auf, es ist um einiges leichter als dein riesiges Brotmesser.“ kommentierte die Malkavianerin. „Keine Angst, ich komme schon zurecht.“ Via Fax waren die Einladungen schon früh gekommen. Akkarin steckte sie ein. Das Beste daran: Sie waren echt. Ein Bekannter von Charles hatte sie bekommen, wollte aber nicht hingehen und hatte die Karten so weitergegeben. Akkarins 'Dealer' hatte den Mann dazu überredet, die Karten an ihn weiterzugeben. Damit war es wirklich nicht schwer, in die Villa zu kommen.
Gary Vort stand auf der Galerie und blickte auf den sich fühlenden Saal. Seine Augen folgten den Gästen und blieben dann hängen. „Glaubst du im Ernst, Clansgenosse, dass ich euch nicht bereits bemerkt habe? Wie soll ich einen solchen Schatten übersehen? Erst recht bei diesem Leibwachen? Ich weiß schon lange, dass ihr hier seid. Ihr glaubt, ich gehöre euch, aber ihr gehört schon sehr bald mir.“ Damit zog er sich vom Geländer zurück.
„Au Mann, der hat aber auch nicht an Prunk gespart.“ zischte Dae, als sie sich in der Halle hinsetzten. „Klotzen statt kleckern, das Prinzip der Reichen.“ gab Akkarin leise zurück. Die Halle war wunderschön, Akkarins Meinung nach aber entschieden zu aufgesetzt. Den Boden bedeckte ein helles Pakett, die Wände bestanden aus weißem Marmor, die Galerie unter der Kuppel wurde von ebenso weißen Marmorsäulen getragen, die mit Gold verziert waren. Das Buffet nahm fast die gesamte Rückwand ein. „Wer soll das denn alles essen?“ fragte Dae. „Ich nicht,“ meinte Akkarin. Gary Vort erschien auf der Galerie und begrüßte seine Gäste überschwänglich. „Wilkommen, meine Kinder. Ich danke euch, dass ihr meinen Einladungen gefolgt seid. Lasset uns eine Zeit verleben, die wir nie vergessen; als eine Wilkommenfeier für mein neues Heim.“ Alles applaudierte und die Musik setzte ein. „Also, er ist nicht so dick, wie ich gedacht hatte,“ murmelte Dae und Akkarin prustete in sein Glas. Das einzige Problem war: Da sie jetzt schon einmal hier waren, durften sie auf keinen Fall Aufsehen erregen. Akkarin verdrehte die Augen. „Ich war doch neulich erst auf so einer Veranstaltung.“ Dae lehnte sich zu ihm. „Das hier ist keine Veranstaltung, das ist dein Job.“ Sie sprach leise. 'Ok, ok.' dachte sich der Ventrue.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 20:53 
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„Dann komm.“ sagte er laut und nahm sie sanft bei der Hand. „Das wird aber nicht leicht hier, mit einem stinknormalen Grundschritt fallen wir auf.“ Dae zuckte die Schultern. „Dann müssen wir eben... improvisieren.“
'Das war meine Zeile.' dachte der Ventrue belustigt.
Improvisieren bedeutete: Einer dachte sich was aus und musste führen, wenn dem die Ideen ausgingen, musste der andere schnell genug gedacht haben, um einen Lückenfüller zu finden. So einfach (?) war das. Beiden war die Situation nicht die Angenehmste, da sie bisher Abstand bewahrt hatten. (Oder sie hatten sich zumindest darum bemüht.) Dae hatte klar gemacht: Akkarin hatte den besseren Tanzkurs gehabt. Er hob die rechte Hand. „Augen zu und durch.“ flüsterte er. Dae kicherte, als sie ihre Finger in seine verschränkte. Akkarin konnte führen und Dae war, zu seiner Erleichterung, jemand, der sich einfach führen ließ. Er legte nur einen leichten Druck auf ihre Hand und sie wusste, das sie zurückgehen sollte. Zwei Rückwärtsschritte, wobei sie im Takt blieben, dann legte sie ein Tapschritt ein und machte ihm deutlich, das er das jetzt ebenfalls zu tun hatte. Innerlich mussten beide lachen. Sowas hatte man sich niemals auch nur vorgestellt niemals, aber niemals. Akkarin zog sie leicht zur Seite und hob den Arm. Dae drehte elegant darunter durch und stand jetzt mit dem Rücken zu ihm. Sie hatte genau gemerkt, was er gewollt hatte. Da er nicht ihre rechte, sondern ihre linke Hand gegriffen hatte, lag sein Arm jetzt um sie. Sie machten ein paar Schritte in Richtung ihrer Hände. Dann konnte er der Malkavianerin verständlich machen, sie wieder einzudrehen. Er zog leicht, damit sie nach vorne kam und er nach hinten gehen konnte. Dann stieß er sie von sich, Dae legte einen eleganten Dreher hin, Akkarin kam zu ihr, sodass er sie wieder in der normalen Tanzhaltung greifen konnte. Wenigstens nahm sie die ganze Sache jetzt ernst. Sie wiederholten den ersten Schritt, dann drehte Akkarin sie wieder aus, aber so, dass ihre umfassten Hände über Daes linker Schulter schwebten. Dae lachte. So tanzten sie ein paar Schritte nach vorne, nicht steif wie bei einem Walzer, sondern im Takt der Musik. Drei Schritte, ein Tapsschritt, zwei zurück, das Ganze von vorne. Dann drehte er sie wieder ein. Wie beim Blues zog er sie sanft zur Seite, drehte wie beim Walzer nach links. Dae hatte schnell genug mitgedacht, die Hand von seinem Schulterblatt genommen und ihm verständlich gemacht, dass sie den nächsten Rückwärtsschritt einlegte, ließ dabei aber den jetzt freien Arm nicht lose herunterhängen, sondern bewegte ihn wie alles andere zur Musik mit. Akkarin überholte links, sodass er fast wieder hinter ihr stand, sie trat zurück, zog leicht an seiner Hand, damit er mitkam, führte den Arm an ihm vorbei und er nahm sanft wieder ihre Hand. Dae stellte die Füße quer zu seinen, konnte so schneller vortreten als er und das Ganze bewegte den Körper anders, sodass sie nicht steif aussah, was bei südamerikanischen Tänzen ein absolutes No-Go war. Dann konnten beide mit einem schnellen Schritt wieder in Tanzhaltung gehen. So bewegten sie sich ein paar Schritte zur Seite, raus aus der inzwischen sehr vollen Mitte der Tanzfläche. Dann drehte Akkarin das Mädchen nochmal aus, griff aber um und hatte jetzt mit seiner Rechten wieder ihre rechte Hand gegriffen. So tanzten sie nach vorn, drei Schritte vorwärts, ein Tapschritt, drei zurück, Tapschritt. Inzwischen hatte nicht nur Dae ihren Spaß daran. Akkarin drehte das Mädchen wieder ein, griff aber nicht wieder um, sondern hob den Arm und ließ nur mit den Fingern los, Dae schaltete und legte ihre Hand auf seine. So drehten sie sich einmal um die eigene Achse, Akkarin griff wieder zu und Dae trat an ihn heran. Sie wiederholten den ersten Schritt, dann trat Akkarin eins zurück und Dae ebenso, sodass sie fast zwei Armlängen voneinader weg waren. So tanzten sie den Schritt erneut, dann konnte Akkarin Dae wieder drehen, sie hielten eigentlich nur Kontakt über die Hände. Akkarin und Dae verschränkten die Finger, da Akkarin einen Moment Pause brauchte, übernahm die Malkavianerin ganz unauffällig die Führung, hob die Hände der beiden bis auf ihre Stirnhöhe (die Akkarins wäre zu hoch gewesen), beschrieb damit einen Halbkreis und bedeutete dem Ventrue, in die Richtung zu gehen. Sie hielten die Hände da, wo sie waren, überholten sich sozusagen selber, bis die Arme in der Streckung waren, dann legte Akkarin sanft seine linke Hand auf ihre, Dae legte ihre (und damit natürlich auch Akkarins) in einer ausladenden Bewegung auf ihre Seite, dann machten sie nur zwei Schritte, ließen los und Dae drehte wieder aus, diesmal ließ der Ventrue sie los, um wieder an sie heran zu treten, ihre Hand zu nehmen und seine andere auf ihren Rücken zu legen. Diesmal standen sie sehr eng aneinander. Akkarin legte Gewicht nach vorne, Dae bewegte sich wieder zurück, aber sie brachten nicht mehr Abstand zwischen sich. Akkarin bewunderte, dass Dae sich nicht total versteifte, sondern fast jeden Schritt aus der Hüfte holte, sodass die sich bewegte und im Rhythmus blieb. Dae hingegen bewunderte Akkarins Geduld und seine Führung. Er konnte tanzen... und das wusste er auch. Akkarin griff ein letztes mal nach ihrer Hand, drehte sie nach rechts aus, wieder ein und legte dabei genug Speed vor, dass Dae sich direkt vor ihm nochmal drehte und er dann seinen linken Arm in die Beuge ihrer Wirbelsäule legen konnte und sie leicht kippte. (So, und nun stell dir das mal schneller vor. Das hier hatte ich übrigens auf den Ohren, als ich diese Passage geschrieben habe. Kleiner Anhaltspunkt für den Speed.)
Dae sah ihn jetzt an. „Wow, nich übel.“ Akkarin hob die Augenbrauen und stellte das Mädchen wieder auf ihre Füße. Die Beiden zogen sich zurück, „Genug der Show, wir müssen gucken, wo der Kerl steckt.“ murmelte Akkarin, als er Dae zu ihrem Tisch zurückbrachte. „Ja. Da er nicht hier unten ist, gehe ich davon aus, das er sich noch oben befindet.“ flüsterte sie zurück. Tanzen strengte an, deswegen waren ihre Wangen jetzt rot. Akkarin war ein bisschen aus der Puste und das Einzige, was er tat war, das nervige Jackett auszuziehen. In den Dingern konnte man nicht kämpfen. Während die Feier fröhlich weiterging, sammelten die beiden Vampire ihre Sachen zusammen, Akkarin zog seinen Mantel wieder über, in dem er auch seine geliebte Waffe, die Desert Eagle, gelassen hatte (Vort hatte die Kontrollen vergessen und es war niemand abgetastet worden), Dae band die Haare zusammen. Akkarin hatte den Grundriss fast auswendig auf Lager. Sie verließen die große Halle in Richtung eines stilleren Nebensaals, ebenfalls groß genug, um Charles' Garage Konkurrenz zu machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 20:54 
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Der Aufzug im hinteren Teil führte nach oben, in Vorts persönliche Räume... wo er sich noch aufhalten musste. Beide hatten die Waffen scharf gemacht, hielten sie aber unauffällig. Akkarin schlich nach vorne und drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu rufen. Leider passierte nichts. „Seltsam,“ murmelte Akkarin, „fast so, als würden sie den Aufzug blockieren.“ Dae sah ihn an. „Blödsinn, wie können sie den Aufzug blocken, wenn sie nicht wissen, dass wir... hier sind....“ Sie wirbelte herum, als die Tür aufsprang und die erste Salve in die Wände und Statuen einschlugen. „Das ist eine Falle!“ brüllte sie, Akkarin war herum gewirbelt, beide eröffneten das Feuer. Nicht wenige der Angreifer verwandelten sich bei mehreren Treffern in Aschehäufchen. Akkarin war nach links in eine Ausbuchtung in der Wand gehuscht, wo er eine riesige Marmorstatue als Deckung nutzen konnte, Dae war rechts hinter einen niedrigen Schrank geflüchtet. Stein- und Holzsplitter wirbelten um beide auf. Sie erwiderten das Feuer. Akkarin musste zuerst nachladen und zog sich hinter die Statue zurück. Der Krach war zu laut, als das Dae ihn hören konnte, egal, wie laut er brüllte. Die Angreifer hatten inzwischen ebenfalls angefangen, sich in Deckung zu begeben und rückten langsam vor. Dae ließ das leere Magazin aus der Waffe gleiten und rammte ein neues hinein. Sie spähte hinter dem Schrank hervor, aber es war für beide nicht unbedingt leicht, Schüsse abzugeben. „Verdammt, das sind viel zu viele.“ murmelte Akkarin, als er zum dritten Mal nachlud. Obwohl sie gut schossen, viel trafen, wenig Kugeln verbrauchten... es wurden einfach nicht weniger. Beide kauerten wieder vorne, eröffneten fast gleichzeitig wieder das Feuer. Der Rückstoß war ermüdend, aber das Adrenalin hielt Dae wach und stark. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so einem Massenansturm. Sie würden bald müder werden und sie hatten auch nicht genug Munition für ein stundenlanges Feuergefecht. Akkarin war auch nicht darauf gefasst gewesen. Er hockte in halbrechter Position neben der Marmorstatue und schoss auf Alles, was sich bewegte, als ein stechender Schmerz in Bein und Oberkörper fuhr. Mit einem Schmerzensschrei kippte er nach links, wieder hinter die Statue. Oberkörper und Bein brannten, als stünden sie in Flammen. Keuchend hob er den Kopf. In seinem Oberschenkel prangten vier saubere, qualmende Löcher. Er presste die Hand auf die Wunde, aus der Blut hervorquoll und kippte wieder nach hinten. Eine weitere Kugel war von der Statue abgeprallt und hatte ihren Weg in seinen Oberkörper gefunden und eine Rippe gebrochen, war dabei, zu Akkarins Glück, aber stecken geblieben. Keuchend versuchte er den Schmerz auszuschalten, aber es war unmöglich. Die Kugeln steckten zu tief und er verlor zu viel Blut, als dass er irgendetwas hätte tun konnte. Langsam drohte er das Bewusstsein zu verlieren...

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 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:16 
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Als sie Akkarin aufschreien hörte, blickte Dae schnell und angstvoll zu ihm. Der große Vampir hatte sich nach links in Deckung fallen lassen, aber in seinem Bein gab es eine hässlich qualmende Schusswunde. Die Wache, die das angerichtet hatte, war aus der Deckung geschnellt und feuerte weiter. „Hey!“ brüllte Dae, der Mann ließ von Akkarin ab und drehte sich verwirrt um. Dae stanzte zwei saubere Löcher in seine Brust und er zerfiel zu Asche. Sie zog sich in ihre Deckung zurück, aktivierte die Verdunkelung und stürzte aus ihrer Deckung hinüber zu ihrem Teampartner. „Akkarin! Alles ok?“ Akkarin hatte die Hand auf sein Bein gelegt und knurrte. Dae zerrte seine Finger auseinander. Vier Schusswunden hatte der große Vampir im Bein davongetragen, hinzu kam eine im Oberkörper. Sie starrte auf die Wunden. „Silber.“ Entsetzt biss sie sich auf die Lippe. „Ganz ruhig, Akkarin, ich mach das schon! Bleib einfach ruhig.“ Leider blieb dem Ventrue auch nichts Anderes übrig. Das Edelmetall brannte wie Feuer in seinem Fleisch und er spürte, wie seine Muskeln zu schwach wurden, um ihn zu bewegen. Er verlor Blut und das ziemlich schnell, noch dazu lähmte das Silber seinen Körper. Dae gab ein paar Schüsse ab, als einige der Kerle zu nah heran kamen. Sie zerriss die leichte Jacke, die sie getragen hatte, und band die Schusswunden am Bein ab. Akkarin stöhnte auf. „'schuldigung, aber ich muss versuchen, die Blutung zu stillen.“ murmelte Dae. Sie erhob sich nochmal ein Stück und gab ein paar Schüsse ab, bevor sie sich fallen ließ. „Ich muss die Kugeln da raus bekommen, aber das wird vermutlich ziemlich wehtun. Zumal ich nicht weiß, wie ich die Dinger zu fassen kriegen soll.“ Sie wirkte ruhig, ihre Stimme war fest, aber innerlich hatte Dae panische Angst. Ihr Puls war auf 180 und ihre Hände zitterten, deswegen umklammerte sie die Waffe fester. Sie hatte aber ein angeborenes Talent, was sich jetzt wieder einschaltete: Erst helfen, dann in Ohnmacht fallen. Akkarin spürte, wie seine Sinne nachließen. Alles verschwamm vor seinen Augen, er hörte nicht mehr richtig und er konnte weder seine Beine, noch seinen Oberkörper wirklich bewegen. Schwach bedeutete er Dae, dass sie in seinem Mantel nachschauen sollte. Nach einem beherzten Griff in die Innentasche und ein bisschen Gewühl kramte sie eine Pinzette hervor. „Auf alles vorbereitet...“ murmelte sie, nahm das Ding fest und gab nochmal Schüsse ab, dann wandte sie sich den Kugeln zu. Leider war sie kein Arzt, sie gab sich aber trotzdem Mühe. Akkarin protestierte nicht mehr, er war zu schwach. Die Schmerzen machten ihn müde und wehrlos, vom Silber ganz zu schweigen. Dae warf die letzte Kugel auf den Fußboden und kickte sie weg. Ätzendes Zeug. Sie vernahm Schritte, wirbelte herum und hob die Waffe. Noch dabei war ihr klar, das sie die Kanone niemals rechtzeitig oben haben würde. Also griff sie gleichzeitig mit der linken Hand an Akkarins Seite und zog ihr Schwert, das Hawks' Eye hervor. Damit schlug sie zu. Der Vampir, der genau vor ihr gestanden hatte, zerfiel zu Asche. Dae sprang auf. Inzwischen waren die Kerle nahe heran gekommen. Dae eröffnete mit Rechts das Feuer, als die Männer zu nahe kamen, ließ die Principi die Waffe los und griff ihren Anderhalbhänder mit rechts. Sie war schnell und das wusste sie. Zwei Schützen lenkte sie mit der Hysteria ab, alle anderen, die ihr zu nahe kamen, bekamen ihr Schwert zu fressen. Ihr Kopf war leer, sie spürte nichtmal die Erschöpfung, sie wusste nur eins: Sie durfte keinen von ihnen an Akkarin heranlassen. Sie bewegte den Kopf in letzter Sekunde aus der Schusslinie, aber die Kugel streifte ihre Wange und hinterließ einen blutigen Kratzer. Es kümmerte sie nicht. Ein Blick zu Akkarin reichte ihr, um sich zu stärken. Der Ventrue hatte das Bewusstsein verloren, er würde einen Moment brauchen, um das Silber zu verkraften. Die Zeit wollte Dae ihm gerne geben. Sie machte ihre Sache gut... aber nicht gut genug. Von der Galerie über ihr ließ sich ein Vampir herab, landete genau hinter ihr und packte ihr Handgelenk, bevor sie sich umdrehen konnte. Dann schlug er den Arm gegen die Statue. Dae schrie auf und ließ unwillkürlich das Schwert los, das klirrend neben Akkarin auf dem Marmorboden landete. Dann packte der Mann sie fester und zerrte sie weg von der Statue, weg von ihrem Teampartner. Dae wehrte sich, sie schrie und fluchte, aber der Mann war viel stärker als sie. Ein zweiter kam hinzu und als Dae den Kopf hob, sah sie sich Auge in Auge mit Gary Vort, ihrem 'Ziel'. Der Rest der Schützen hatte eine Art Halbkreis gebildet, so dass es keine Fluchtmöglichkeit gab. Vort verzog das Gesicht zu einem Grinsen, er war fast noch größer als Akkarin. „So sehr leistet selbst eine kleine Puppe Widerstand?“ fragte er. „Auch der Wurm krümmt sich, wenn er gebissen wird.“ spie Dae aus. Vort hob die Augenbrauen und näherte sein Gesicht ihrem. „Ich glaube, du hast keine Furcht vor mir, hm? Wie kann eine zerbrechliche Puppe keine Angst haben?“
„Seit wann muss sich eine Puppe vor einem Fleischkloß fürchten!?“ gab sie hasserfüllt zurück. „Wie konntest du wissen, dass wir hier sind?“ Vort packte ihr Gesicht und sah sie eindringlich an. „Meinst du, ihr erspüre ein Kind des Wahnsinns nicht? Es war mir klar, dass Charles mir einen Assassinen nachschicken lassen würde. Aber dann gleich seine eigen Kreation und einen Principi? Ich fühle mich geadelt.“ Die Art wie er grinste, gefielt Dae gar nicht. Sie riss ihr Gesicht aus seiner Hand, dabei fuhren seine Finger durch das Blut an ihrer Wange. Vort leckte sich die Finger. „Eine Puppe aus Porzellan mit so süßem Lebenssaft hätte ich nicht erwartet.“ Er richtete sich wieder auf und hob die Stimme. „Der Nebel liegt noch über dem Schloss. Wer weiß, was die Camarilla zahlt, um sich ihre Puppe wieder ins Regal zu stellen. Charles Geld will ich nicht mehr.“ Er lächelte und seine Stimme wurde leiser, aber bestimmt. „Tötet den Ventrue.“ Damit drehte er sich Richtung Aufzug. Dae bäumt sich auf. „Nein. Nein! Lasst ihn in Ruhe!“ Sie wehrte sich verzweifelt gegen den Griff, die Angst stärkte sie, aber sie war klein und schmächtig... und nicht stark genug. Die Panik trieb ihr die Tränen in die Augen. „Akkarin! AKKARIN!!“

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