Aktuelle Zeit: So 5. Mai 2024, 18:34



Neues Thema erstellenAntwort schreiben Seite 2 von 4   [ 31 Beiträge ]
Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:17 
Benutzeravatar

Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
Beiträge: 74
Akkarin hatte Schmerzen und deshalb wusste er, dass er wach war. Seine Sinne schienen sich zu ordnen und dann zu schärfen. Deswegen konnte er Dae nach sich rufen hören. Nein, sie rief nicht, sie schrie. Und noch nie hatte er so viel Angst in ihrer Stimme gehört. Akkarin schlug die Augen auf und sah, wie ein Kerl mit einem silbrigen, ziemlich überdimensionalen Messer auf ihn zu trat. Akkarin hatte keine Zeit nachzudenken. Er aktivierte die Präsenz, dann sprang er auf, packte den Mann beim Handgelenk und verdrehte es, bis es knackte. Er nahm den Mann fester, zog ihn hinter die Statue und biss zu. Ein Schwall warmen Blutes ergoss sich aus dem Hals des Mannes. Er brauchte Blut, sofort. Sein Bein schmerzte höllisch, aber es würde ihn tragen, seine Rippe war so unversehrt wie noch eine Stunde zuvor. Vort starrte ungläubig aus der Wäsche, als Akkarin die Leiche des Mannes von sich stieß und wütend fauchte. Er griff nach dem Schwert neben ihm, zog die Pistole und eröffnete das Feuer, während er aus seiner Deckung brach und zur nächsten Vertiefung sprintete. Sein einziges Ziel hieß in diesem Moment Dae. Er schoss auf dem Weg das Magazin leer und hinterließ 9 tote Untote, dann sprang er, öffnete die Klappe und das leere Magazin fiel heraus, er rollte sich hinter die nächste Statue ab, ließ das Schwert wieder los, griff in seine Tasche und lud nach. Vort war außer sich. „Macht ihn alle! Bringt ihn um!“ brüllte er. Akkarin hatte nachgeladen und entsichert. „Achtung, hinter dir!“ rief Dae, die sich immer noch mit den beiden Mafiosi herumschlug. „Da ist einer auf der Galerie über dir, mach ein paar Schritte zurück!“ Vort drehte sich um und fuchtelte mit den Armen, er war sichtlich überfordert mit dem plötzlichen Kontrollverlust. „Ersticke einer diese Stimme! Und zeigt dem Ventrue das Ende, worauf wartet ihr noch?“ Sofort wurde wieder aus allen Rohren geschossen, ein Kerl packte Dae noch fester und bevor sie die Konzentration für einen Angriff zusammen hatte, presste der Mann ihr einen Lappen aufs Gesicht. Sie wand sich. Vort rannte fast zum Aufzug und Akkarin grinste. Er aktivierte die Seelenstärke und fühlte sich sofort besser, sprang dann aus seiner Deckung genau vor die Türen des Aufzugs. Zwei Mafiosi waren früher da. Aber sie konnten die Waffen nicht mehr früh genug heben, Akkarin war schneller. Nachdem er mit den beiden Kerlen fertig war, griff er Vort an, der drehte sich aber aus Akkarins Sichtfeld und war verschwunden. Akkarin hatte sowieso noch was zu erledigen. Er sprang über einen anderen Mann hinter die Beiden, die ihm grade am meisten nervten, und schlug einem den Kopf ab, der andere verlor als erstes seinen Arm, dann den Rest. Beide ließen Dae natürlich los. Akkarin legte die rechte Hand auf ihre linke Schulter und drückte sie mit sanfter Gewalt aus dem Kugelhagel in eine weitere Apsis. Der Lappen hatte stark nach Chloroform gestunken und Dae wirkte benommen, stand aber noch. Als sie die Wand im Rücken und die warme Hand auf ihrer Schulter spürte, öffnete sie müde die Augen, hob den Kopf und blickte direkt in Akkarins strahlend grüne Augen. „Das ist ja wie früher,“ sagte er leise und unterdrückte den Drang seine Schmerzen in Worte zu fassen, „immer muss man dich beschützen.“ Dae lächelte entschuldigend. „Die Bauern werden geopfert...“ kommentierte Akkarin aus der Laune heraus, als würde er gerade Schach spielen und nicht um sein Leben kämpfen, drehte sich um und erwiderte das Feuer, Dae, versteckt hinter dem Teamkollegen, aktivierte erneut die Verdunkelung und holte sich ihr Schießeisen wieder. Vort tobte, während seine Männer um ihn herum fielen. „Eric!!“ brüllte er und ein junger Mann sprang elegant von der Galerie herab zu Vort. „Ja, Vater?“ fragte er und Vort deutete vage in Richtung Akkarin. „Töte ihn!“ Eric nickte mit dem Kopf und wand sich Akkarin zu. „...der Läufer greift ein....“ witzelte der Angesprochene genüsslich weiter. Der Rest der Kerle stellten ihr Feuer in Richtung des Ventrue ein, um den muskulösen Malkavianer nicht zu treffen. Der eröffnete ohne viel Brimborium das Feuer, Akkarin zog sich hinter eine Statue zurück und lud erstmal seine Desert Eagle komplett nach. Dann wartete er, bis das Feuer verebbte und schoss selbst. Er verließ sich darauf, dass Dae seinen Rücken sauber hielt. Eric war schnell. Er wich allem aus, was Akkarin ihm aufhetzte und konterte sogar noch. Akkarin wich aus und da stand der Gegner schon vor ihm und schlug nach ihm aus. Akkarin duckte sich weg. 'Ein Rückhanddolch.' stellte er fest. Akkarin tauchte unter dem Arm durch und rammte Eric den Unterarm in die Seite, er taumelte weg und Akkarin nutze diese Sekunde, um die Desert Eagle zu heben und abzudrücken. Drei Schüsse konnte er abgeben, eher der Malkavianer sein Gleichgewicht wieder hatte, leider saß nur einer wirklich gut. Akkarin musste dafür sorgen, dass er in Bewegung blieb, damit der Gegner ihn auf keinen Fall mit einer Technik erwischte. Eric hob die eigene Waffe und Akkarin zog sich in die nächstbeste Deckung zurück. Er wartete auf einen Sekunde Ruhe und erwiderte das Feuer. So ging das ein Weilchen hin und her, bis es Eric dann offenbar zu blöd wurde, den teuren Marmor zu zerbröseln. Er hüpfte näher heran und fuchtelte mit dem Dolch. Akkarin wich aus und, da er keinen Dolch hatte, bemühte er eben die Faust zu einem sauberen Schlag ins gegnerische Gesicht. Eric ging zu Boden. 'Aua. Das muss doch wehtun. Der arme Fußboden.' dachte Akkarin spöttisch. Dann zog er den Kopf ein, um zu verhindern, dass er eine Technik dagegen bekam. Er zog sich um die nächste Deckung herum zurück und wartete, bis sein Gegner auftauchte, um ihm noch eine überzubraten, aber Eric fing sein Handgelenk diesmal ab. Akkarin zerrte seinen Arm nach vorne und verpasste seinem Gegner einen Schlag zwischen die Schulterblätter. Eric rappelte sich diesmal schneller hoch und fuchtelte wieder mit seinem Brotmesser. Akkarin zog sich zurück, sein Rücken stieß an die Wand, in dem Moment krachten wieder Schüsse und beide Männer zogen den Kopf ein. „Dae, bist du verrückt, auf mich zu schießen?“ brüllte Akkarin wütend. Dae hatte ihm den Rücken freigehalten, aber einige der Kerle hatten wohl die Lust verloren und waren abgehauen, deswegen hatte sie jetzt 'Freizeit'. „Ich wusste doch, dass du da rechtzeitig weg sein würdest.“ sagte sie kühl. „Und was, wenn nicht?“ schimpfte der Ventrue weiter. Sie zuckte mit den Achseln, die Waffe noch immer auf die Stelle gerichtet, an der Eric sich verkrochen hatte. „Das stand nicht zur Option.“ Er fasste es nicht. Aber Malkavianer eben. Je mehr es davon wurden, desto mehr musste Akkarin um seinen Kopf fürchten. Ein Zischen in der Luft neben ihm und er warf sich zur Seite, das Messer riss ihm trotzdem den Arm auf und Dae feuerte wieder. „Was zum...?“ Verdunkelung. Eric stand genau vor ihm. Er holte wieder aus, aber Akkarin war schneller, rammte ihm den Kopf in den Magen. Eric taumelte zurück, als der Ventrue ihn von sich stieß. Akkarin zog die Waffe und feuerte, traf den Malkavianer in beide Knie und zweimal in die Brust. Er stolperte, sank in sich zusammen, bäumte sich nochmal auf... und dann verlor er den Kopf. Und zwar, weil Dae ihr Schwert wieder aufgesammelt hatte. „Eins zu Null.“ sagte sie und Akkarin grinste. „...der Turm zieht, die Dame schlägt...“ Oh ja, eins zu null. Dae lächelte. Vort brüllte herum vor Wut und auf einmal waren wieder tausende von Leuten und Kugeln im Raum. Akkarin setzte zurück, prallte mit dem Rücken gegen eine Tür, drehte sich um und trat dagegen. Die Tür brach fast aus ihren Angeln, schwang auf und beide zogen sich in den Raum dahinter zurück. Hier war es dunkel und kühl. Beide luden nach, während sich ihre Augen an die plötzliche Finsternis gewöhnten. „Einer noch,“ sagte Akkarin. Dae nickte keuchend. „Wenn wir Vort haben, ziehen wir sofort Leine.“ In dem Moment stampfte der Mann stinkwütend in den Raum, während seine Wache um ihn herum schlawenzelte. „Ich krieg euch!“ brüllte er. 'Falsch,' dachte Akkarin, 'ich kriege dich.' Damit eröffnete er, in einer Ecke hockend, das Feuer, erwischte Vort am Bein und der Mann schrie auf. Der Raum war kaum möbliert, lediglich ein paar Sessel, ein Bücherregal und eine Standuhr standen hier und nichts davon hätte das Sichtfeld beider sonderlich eingeschränkt. Sie wirkten verloren in dem großen Raum. Dae hatte sich mit Auspex einen besseren Überblick verschafft und ebenfalls zu schießen begonnen: Sie hatten die Tür im Kreuzfeuer. Ein Funkenregen brach los, als sie Vampire in Asche verwandelten. Beide rückten langsam wieder auf die Tür vor. Etwas segelte in den Raum, Vort grinste und zog sich augenblicklich zurück. Akkarin rief bereits, bevor sein Hirn realisiert hatte, was da lag. „Granate!“ Es knallte. Hitze rollte durch den Raum, Fensterscheiben klirrten, der Kronleuchter barst in tausend glitzernde Scherben. Gott sei Dank war der Raum groß, sodass beide Vampire weg genug von Explosionsherd weg waren, um nicht sofort zu verbrennen. Die Druckwelle erfasste Akkarin und drückte ihn mit brutaler Gewalt gegen die Wand. Die Luft entwich aus seiner Lunge und die Hitze sengte seine Haut an. Seine Wirbelsäule wurde fast gerade gedrückt und seine Rippen ächzten. Mal wieder. Das verletzte Bein schmerzte höllisch und allein das trieb ihm fast die Tränen in die Augen. Wenn er gekonnt hätte, hätte vermutlich sein ganzer Körper aufgeschrien vor Schmerz. Dae hatte es vermutlich besser. Sie durchschlug das Fenster und landete auf dem Rasen im Vorgarten. Akkarin sank zusammen und krümmte sich, Dae konnte einen Moment lang nichts anderes tun, als keuchend vor Schmerz liegen zu bleiben. Beide Vampire öffneten fast zeitgleich wieder die Augen. Akkarin aktivierte sofort die Seelenstärke, denn er stand unter Beschuss. Die Möbel waren hinüber, in der Mitte des Raumes flackerte ein kleines Feuer. Vort stand in der Tür und grinste triumphierend. Akkarin zog sich sofort hinter die kokelnden Überreste des Bücherregals zurück. Dae sah, dank ihrem Auspex, wie etwas aus einem Fenster im zweiten Stock brach und auf sie herab stürzte. Sie rollte zur Seite und das Schwert blieb im Boden stecken, da, wo vor einem Wimpernschlag noch ihr Kopf gewesen war. Die paar Schützen im Raum machten Akkarin keine Angst, er hob die Kanone und drückte ab, vernichtete, wer ihm auf die Pelle rückte, legte auf Vort an und traf ihn in die Schulter, sofort zog der sich aus dem Raum zurück. Die Desert Eagle war leer und die Ersatzmunition aufgebraucht, aber es waren noch Leute im Raum. Akkarin hob das Schwert auf, das Dae bei der Explosion losgelassen hatte, wirbelte herum und vergoss Blut, den letzten Mann packte er und schlug ihm die Zähne in den Hals, er brauchte Blut. Der ganze Kampf hier hatte ihn schon mehr als genug davon gekostet. Dann ließ er die Leiche los und stürzte ans Fenster. „Dae!“ Ein Moment Stille, dann...

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:17 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:26 
Benutzeravatar

Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:03
Beiträge: 57
Wohnort: Geheim o.o
„Akkarin! Alles ok?“ Er konnte sie kaum sehen, so dunkel war es. „Ja, ich bin noch ganz.“ gab er zurück. Die Feier war offenbar fluchtartig verlassen worden, alles war ruhig. Dae stand neben der Leiche eines Mannes auf dem Rasen und deutete auf die Wand weit neben Akkarins Fenster. „Er haut ab!“ rief sie und Akkarin war klar, dass sie Vort meinte, ihr Auspex wirkte offenbar noch. „Er will zum Gartentor und zu seinem Wagen.“ Akkarin warf einen Blick hinüber. „...der König flieht, der Gegner naht...“ Es war nicht weit. „Halt ihn auf, ich komme sofort, dann können wir ihn in die Zange nehmen.“ Dae nickte und rannte los. Akkarin drehte sich um, umkurvte in rasendem Tempo das Feuer und rauschte den Gang hinunter. Dae musste natürlich keine Gänge nehmen und war sowieso schon unten. Deswegen erreichte sie das Gartentor zuerst, vor Vort und Akkarin. Sie sprang davor, richtete ihre Pistole auf Vorts Gesicht und hob die Stimme. „Hier geht es nicht ins Nimmerland.“ Akkarin flankte über das Treppengeländer, sprintete zum Ausgang und blieb dort mit erhobenem Schwert stehen, versperrte Vort den Weg zurück. Der knurrte. "...Schach...“ Langsam hatte der Ventrue wirklich Spaß. Dae drückte den Abzug durch, Vort warf sich zur Seite und es gab eine erneute Explosion, was auch immer da geknallt hatte. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten wurde Akkarin rückwärts weg geschleudert und prallte mit dem Rücken gegen eine der Engelsstatuen neben dem Eingang... nur ein paar Zentimeter am ausgestreckten Schwert derselben vorbei. Ganz schön knapp. Dae krachte mit dem Rücken gegen das Gartentor und blieb einen Moment benommen am Boden sitzen. Vort kam den Weg her Richtung Tor... und er war stinksauer. „Ratten, ihr dreckigen!“ brüllte er laut. „Ruiniert meine Feier, ihr tötet meinen Sohn, ihr nehmt mir alles!“ Dae konnte noch nicht wieder richtig geradeaus schauen, da war der Mann schon heran, packte sie und zerrte sie hoch. „Das bekommt ihr zurück! Ich bringe euch um und alle, die euch nahe stehen ebenfalls!“ Der Schock lähmte die kleine Malkavianerin jetzt zusätzlich, Bilder flackerten in ihr auf, Mina, Kia, Rick, Zen.... Alex. Akkarin ging es nicht besser, aber seine Gedanken landeten sofort bei Cora. 'Auf keinen Fall!' Das war das Allerletzte, was Akkarin riskieren würde. Knurrend hob er den Blick...
Vort fauchte, bleckte die Zähne, Dae realisierte und die Angst kochte in ihr hoch, als Vort sie noch höher hob, ihr den Kopf entgegen neigte... und dann erstarrte. Aus seinem Brustbein ragte die silbrige Spitze eines Schwertes. Dae starrte darauf, dann ließ der große Malkavianer sie fallen und bäumte sich mit einem Urschrei auf. Dae starrte zu ihm hoch, wie er im Gegenlicht zum Mond da stand, dann tauchte Akkarins wütendes Gesicht hinter dem Mann auf. „Ich... bringe sie alle... um...“ stieß Vort hervor. Akkarin fauchte vor Wut. „Der Befehl geht niemals raus.“ sagte er hasserfüllt, dann zog er ein wenig an dem Schwert, Vort röchelte und Akkarin drehte die Klinge. „...Schachmatt.“ Vort zerfiel zu leuchtender Asche. In dem Moment kam der Wind auf, erfasste die Asche und sie reflektierte golden die Lichter aus dem obersten Stockwerk. Akkarin starrte noch immer auf die Stelle, wo Vorts Gesicht gewesen war und Dae konnte ihn einfach nur anstarren. Er stand im silbernen Gegenlicht des Mondes, die Asche wirbelte um ihn herum, wie tausend winzige, goldene Glühwürmchen, das Schwert reflektierte das Mondlicht und Akkarin richtete sich in dem Moment auf, als der Wind stärker wurde und nach seinem Mantel griff. Als er Dae aus seinen grünen Katzenaugen ansah, brach der Bann und die Schmerzen der gesamten kleinen Wunden des Abends kamen zurück. „Das war doch mal knapp.“ sagte Akkarin. Dae nickte. „Vielen Dank, Akka, du hast mir grade echt das Leben gerettet.“ sagte sie und rappelte sich hoch. Akkarin reichte ihr die Hand und zog sie hoch. Er stand selber nicht ganz sicher, das verletzte Bein blutete wieder und er war noch blasser als sonst. Trotzdem lächelte er verschmitzt. „Wär ja nicht das erste Mal.“ sagte er und Dae musste ebenfalls lächeln. Von drinnen brach Geschrei hervor. Akkarin starrte zur Tür. „Los, lass uns verschwinden.“
Als die Carabinieri (die Polizei, du Tröte) an der Villa eintraf, waren die beiden Vampire schon längst wieder zu Hause, Akkarin verband gerade sein Bein, Dae schlief schon. Neben Akkarin lag sein Handy, von dem er eben noch eine Nachricht an Charles geschickt hatte: 'Partie gewonnen. Mission completed. (Ich fordere Schmerzensgeld, du Mistkerl!)'

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:26 
Benutzeravatar

Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
Beiträge: 74
7. Tag, Samstag:

Ein unangenehmes Geräusch, das Piepen eines Handy-Weckers, riss Beide früh aus dem Schlaf. Dae zog sich grummelnd die Decke über den Kopf, Akkarin drehte sich um. Das Letzte, was sie jetzt wollten, war aufstehen. Deswegen blieben sie auch so lang wie möglich liegen, jeder auf seiner Seite und fast mehr als eine Armlänge voneinander weg. Akkarin döste noch und Dae konnte ihn verstehen. Sie selbst hatte zwar viele kleine, Akkarin aber viele kleine und eine handvoll große Wunden davon getragen. Als Dae sich aufrichtete, sah sie kurz zu ihm hinüber. Sie hatten gestern Abend seinen Arm und das Bein verbunden (auch wenn Akkarin eigentlich darauf bestanden hatte, dies selbst zu tun) und seine Brustwunde so gut wie irgend möglich zugepflastert. Dae starrte auf das Pflaster. Einen Menschen hätte diese Wunde umgebracht. Dae dankte Gott im Himmel, dass Akkarin inzwischen ein Vampir war und kein Mensch. Sie glaubte nicht, dass sie es verkraftet hätte, wenn er vor ihren Augen gestorben wäre. Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht, so dass sie sich wieder hinlegte und die Augen zu machte. Sie mussten aufstehen, denn sie mussten essen... beide. Ihre Chauffeuse wollte heute nochmal nach Bolzano und Dae war begeistert dafür gewesen, mit zu fahren. „Ein bisschen Urlaub muss sein, wenn wir schon mal hier sind.“ hatte sie gesagt und keine Widerrede seitens Akkarin zugelassen. Deswegen fuhren sie auch mit. Auch Akkarin hatte schließlich zugestimmt, mit einem Grund, der Dae nicht gefiel. Er und die Chauffeuse hatten sich in die Idee verrannt, Dae neue Schuhe zu kaufen. („Ihr habt euch gegen mich verschworen!“ [Dae] „Wo denkst du hin? Was sein muss, muss sein.“ [Akkarin]) In Bolzano besetzten sie dasselbe Lokal wie am Sonntag. Da Akkarin und Dae sich immer ein bisschen fehl am Platz fühlten, wenn ihre Chauffeuse (übrigens ein Ghul, falls ihr euch gewundert haben solltet) Verwandte empfing, machten sie einen kleinen Spaziergang die Straße hinunter. Leider fanden sie nichts wirklich Interessantes. Außerdem waren sie mal wieder viel zu sehr damit beschäftigt, einander zu behaken. Das ging diesmal sogar so weit, dass Dae wütend in den Sprachstil der Malkavianer wechselte, der wiederum Akkarin ziemlich aufregte. „Kannst du das mal lassen?“ fauchte er. Dae grinste. „Weshalb? Stört es einen Jäger, wenn er nicht versteht, was seine Beute sagt? Verständlich, die beste Ausbildung und das größte Ego nutzen dem Geldhorter nichts, wenn er seine Kunden nicht lesen kann.“ Am liebsten hätte Akkarin sie geknebelt. Auch aus der Sache mit den Schuhen machte sie ein Riesentheater, ob absichtlich oder ob das für sie normal war, wusste der Ventrue nicht, aber sie war vehement dagegen. („Dickkopf!“ [Akkarin] „Ich hab dich gewarnt.“ [Dae]) Am Ende kurvten sie noch ein Weilchen durch die kleineren Dörfer kurz vor dem See und hielten an noch einem Schuhladen, in dem die Preise aber so gepfeffert waren, das sie sich sofort wieder umdrehten. Zuhause war zumindest Dae gut gelaunt, denn sie war (mal wieder) um die neuen Schuhe herum gekommen. Akkarin war dagegen leicht gereizt. „Du solltest was schlafen, Akkarin, du musst dich ausruhen.“ sagte Dae. „Mein Gott, du tust ja fast so, als hätte ich den Kopf unterm Arm. Ausserdem bist du weder meine Mutter, noch hegst du die Absicht Cora Konkurrenz zu machen, also spar es dir einfach.“ beschwerte sich Akkarin. 'So weit lass ich es noch kommen, das mich dieser Zwerg von einer Malkavianerin bemuttert!' dachte er verärgert. Vor allem war das nicht Daes Aufgabe, sondern, wenn überhaupt, die Coras. Vielleicht war es grade diese Tatsache, die ihn daran so verärgerte. Dae schüttelte den Kopf. „Ich mach mir nur Sorgen, ich meins gut. Aber bitte, wer nicht hören will, muss eben fühlen.“ Damit wandte sie sich ab. Akkarin knurrte. „Kümmer dich um deinen Kram.“ Das tat sie dann auch, aber gegen Ende der Nacht hatten beide nicht grade das reinste Gewissen und wussten, dass es Zeit war, das Kriegsbeil zu begraben. Auch, wenn es für die letzten paar Stunden nicht mehr hätte lohnenswert erscheinen können. Dae saß mal wieder am Fenster und betrachtete die Aussicht fast schon wehmütig. „Wenn ich morgen wieder aus meinem Fenster gucke, sind da wieder nur Häuser, Straßen, Vorgärten und Hunde.“ 'Oder Zens Wölfe in Blumenbeeten.' erinnerte sie sich. „Hey,“ sagte Akkarin leise und Dae drehte sich zu ihm um. „Lust auf ne kleine Abschiedsfahrt um den Teich da?“ Dae lächelte. „Aber immer doch.“ Beide hatten sich geschworen, das Haus nicht mehr unbewaffnet zu verlassen. Also packten sie noch schnell ihre Schwerter und Pistolen und machten sich dann auf den Weg.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:31 
Benutzeravatar

Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:03
Beiträge: 57
Wohnort: Geheim o.o
Sie hielten an einer Aussichtsbucht, fast auf der gegenüberliegenden Seite von der, an der sie ihr Domizil hatten. Alle Städte hatten natürlich ihre Straßenbeleuchtung aktiv, sodass sich ein leuchtender Kreis um den Gardasee legte, der sich im Seewasser spiegelte. Die Nacht war nicht zu kalt geraten und sternenklar. Diese Reflexion und die der Stadtlichter sorgten dafür, dass der See wirkte, als wäre er unter seiner Oberfläche ebenfalls bewohnt. Dae trat an das Geländer und legte die Unterarme darauf. Der Wind war immer noch da, er strich sanft über den See, ließ die Pflanzen leise flüstern, spielte mit Akkarins und Daes Haaren und ihren Klamotten. Dae klemmte sich die Haare hinter die Ohren, obwohl der Wind so stand, das er vom See herkam. „Eigentlich Schade, dass wir hier so viel zu tun hatten. Ich würde hier gern mal Urlaub machen. Am liebsten wieder... als Mensch.“ Sie lachte leise, aber traurig. „Als Vampir kann man nicht wirklich vom Leben genießen.“ Akkarin wunderte sich über das Thema. „Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ Sie drehte sich nicht zu ihm um. „Keine Ahnung, einfach so. Ist mir halt aufgefallen. Jetzt ganz besonders.“ Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich doch um. „Was solls? Passiert ist passiert und ich weiß nicht, ob ich die Alternative, die es für mich gab, besser gefunden hätte.“ Akkarin fragte sich, was sie meinte, hakte aber nicht nach. Vielleicht würde er sie eines Tages mal fragen... denn im Moment hatte er nicht das Gefühl, dass sie über ihre Verwandlung, ihren 'Kuss', schon weg war. Und wer weiß? Womöglich waren sie es beide noch nicht. „Genieß den Ausblick, morgen dürfen wir wieder stundenlang in Autos und Flugzeugen zubringen.“ sagte er und Dae stöhnte auf. „Herr im Himmel, bewahre mich! Was gibt es Schlimmeres, als Autofahrten über verregnete, kalte, zugestaute deutsche Autobahnen?“ lamentierte sie und Akkarin musste unwillkürlich lachen. Nicht nur über den Ton, sondern weil sie damit ungefähr das ausdrückte, was er selbst darüber dachte. Stille trat ein, als beide nochmal über den See blickten. Es war schön hier, keine Frage. Und Akkarin wusste nicht, ob er je wieder Urlaub machen konnte. Sie würden morgen Nacht fahren und deswegen wollten sie bald zurück fahren, ihren Kram packen. Als sie in der kühler werdenden Nachtluft zu frösteln begannen, brach Akkarin das Schweigen wieder. „Komm, wir müssen zurück.“ Dae nickte stumm, drehte sich zu ihm um... und erstarrte. Akkarin hatte es gehört, drehte sich um, war aber nicht schnell genug. 'Verdammt. Hat das denn nie ein Ende?!' dachte er noch. Jemand war, von wo auch immer, hinter den großen Ventrue gesprungen und schlug in dem Moment mit einem Baseballschläger zu, als ein kräftiger Arm Dae wie ein Schraubstock packte und sich ein anderer um ihren Hals legte. Sie kreischte auf, Akkarin sank mit schmerzendem Kopf, völlig überrumpelt und komplett orientierungslos zu Boden, sein Körper protestierte in einer einzigen Flut aus Schmerzimpulsen, die vor allem sein angeschlagenes Bein aussandte und wurde, als er sich wieder aufrappeln und nach seinem Katana greifen wollte, wieder zu Boden geschlagen. Diesmal gingen die Lichter aus und er sank in allumfassende Bewusstlosigkeit.
„Akkarin!“ Dae stemmte sich gegen den Griff, doch dann zog der Kerl hinter ihr zu und sie keuchte. „15 Sekunden,“ flüsterte jemand in ihr Ohr. 'Was?'
„Ich blockier hier eine Hauptarterie. 15 Sekunden, dann leidet dein Gehirn so sehr unter Sauerstoffmangel, das es 'runterfährt'.“ Der Sprecher lachte heiser. Dae wehrte sich noch immer, merkte aber, wie der Luftmangel in ihrer Lunge stach. Das Letzte, was sie noch sah, war der arme Akkarin, den jemand inzwischen am Kragen gepackt hatte, dann wurde es dunkel.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:32 
Benutzeravatar

Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
Beiträge: 74
8. Tag, Sonntag:

Akkarin spürte kalten Boden unter sich. Es stank nach irgendetwas und es zog. Alles tat ihm weh. Sein Bein pochte am schlimmsten. Mühsam öffnete der Ventrue die Augen. Er lag bäuchlings auf kaltem Betonboden und als er sich bewegte, rasselte es. Er stemmte sich auf Hände und Knie hoch, wobei sein Bein einen solchen Schmerzimpuls aussandte, das er aufkeuchte. Das Rasseln kam von den Ketten, die jemand um seine Handgelenke gelegt und an zwei Stahlringen am Boden befestigt hatte. Er versuchte, sich daran zu erinnern, was in den letzten Stunden geschehen war, wie viel Zeit vergangen war und wo er war. Aber es kamen nur Eindrücke zurück, Bilder, Geräusche, Gerüche, Blut... und zwar ne Menge davon. Akkarin setzte sich hin und schloß die schmerzenden Augen. Es gab kein Fenster in dem kleinen, kargen Raum, aber eine kleine Funzel brannte über ihm. Er zerrte an der Kette, aber es tat sich nichts. Er versuchte es nochmal. Wieder nichts. Er sah an sich herunter und jetzt wurde ihn auch klar, warum ihm so kalt war: Sein Mantel war weg, ebenso seine Waffen, sein Pullover war zerrissen und total verdreckt, seine Hosenbeine waren unten ausgefranst und voller Blutflecken. Wo kam das alles her? Egal, erstmal musste er hier raus. Akkarin sammelte sich, wurde ruhiger, konzentrierte sich. Dann stand er gebückt auf und zerrte nochmals kräftig an der Kette. Sie zersprang mit einem hellen Klirren. Der Ventrue stand auf und sofort wurde ihm schwindelig. Blutmangel. Mal wieder. Und diesmal richtig. Mühsam stand er auf und als er zur Tür blickte, stockte ihm der Atmen. Hatte er sich grade eingebildet? Diese Haare.... „Cora?“ flüsterte er und blickte aus der Tür. Und am anderen Ende des Gangs, da sah er sie wieder. Und diesmal hörte er sie auch. 'Akkarin.' Akkarin schüttelte sich und blickte nochmal, aber sie war immernoch da. 'Dreh ich jetzt durch?'
'Komm mit.' Akkarins Füße gehorchten, bevor er ihnen den Befehl gab, sich zu bewegen. Er konnte sie nie ganz ansehen, sah immer nur ihr Kleid, ihr Haar, hörte ihre Stimme, leise, wenn sie nach ihm rief. Und dann bog er um eine Ecke und entdeckte einen Mann, einen Vampir, vielleicht ein Brujah, der in seinem Stuhl eingedöst war, die Waffe lag neben ihm auf dem Fußboden. Akkarin grinste. Was für eine Einladung! Er stolperte hinüber, der Kerl wachte auf und starrte ihn an, wie einen Geist. Er stammelte, suchte panisch nach seiner Waffe... und Akkarin drückte ihn an die Wand hinter ihm, schlug seine Zähne in den Hals des jungen Mannes. Der Hunger war überwältigend. Als Akkarin den Jungen schließlich losließ, fiel er zu Boden wie ein nasser Sack. Akkarin fühlte sich wieder besser. Er drehte sich um, aber Cora war verschwunden. Einfach weg. Wie sollte es auch anders sein, sie war ja nicht hier! Aber was war das dann eben gewesen? Ein Geist? Eine Halluzination? Ein Engel? Er lächelte, als er auf den Mann herunter blickte und einen Schlüsselbund entdeckte, an dem sich ein kleiner Zettel befand. 'Lagerraum'. Ja, sie war wirklich ein Engel. Akkarin hob den Schlüsselbund auf und blickte sich um. Er musste seine Sachen zurückhaben. Und er musste Dae finden. Über Cora hatte er sie fast vergessen. Aber sie musste auch hier sein. Und er hoffte, dass es ihr nicht so mies ging wie ihm. Ihr zierlicher Körper steckte das Ganze womöglich nicht so gut weg wie seiner. Den Lagerraum zu finden, war nicht schwer: Es stand groß mit Graffiti auf der Tür. Deppen. Akkarin trat zweimal gegen die Tür, dann verbog sich das Schloß und die Tür sprang auf. Er fand, was er gesucht hatte. Sein Katana, seinen Mantel, den er schnell anzog, seine Desert Eagle. Es befanden sich auch Daes Sachen hier. Sie war also tatsächlich hier. Akkarin beschloss, sich umzusehen. Wenn er sie nicht fand, dann vielleicht zumindest den Ausgang.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:33 
Benutzeravatar

Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:03
Beiträge: 57
Wohnort: Geheim o.o
Dae fror, ihr Körper brannte, ihr Kopf drehte sich und ihr war entsetzlich schlecht. Sie brauchte eine Weile, um überhaupt die Augen aufzubekommen. Sie lag auf einer Art Pritsche an einer Wand. Man hatte darauf verzichtet, die kleine Draculina zu fesseln, deswegen setzte sie sich auf. Sofort begann sich der Raum zu drehen. Sie stöhnte auf und legte ihre Stirn in ihre Hand. So wartete sie, bis sich alles beruhigt hatte und sah sich um. Gegenüber ihres 'Bettes' gab es ein klitzekleines Fensterchen in der Wand, aus dem kühle Nachtluft waberte. Der Raum war mit betoniertem Boden und bis an einen Meter Höhe mit gekachelten Wänden ausgestattet. Sie versuchte, zu rekonstruieren, wie sie hierher gekommen war, aber ihr Hirn blockte einfach. Sie gab den Versuch auf und blickte sich nochmal um, sah auch sich selbst an. Ihr Kleid war verdreckt, blutig und verschlissen, ihre weißen Strümpfte mit roten Flecken übersät und auch die Pritsche wies getrocknetes Blut auf. War es ihr eigenes? Sie wusste es nicht mehr, schwang vorsichtig die Beine von der Holzplatte und stand vorsichtig auf. Ihre Knie zitterten, als würden sie ihr Gewicht nicht tragen. Sie brauchte einen Moment, um dieses ihr unbekannte Gefühl zu erkennen: Sie brauchte Blut. Und zwar schnell. Sie wankte zur Tür und kam sich selbst vor wie ein Mitglied aus der Nacht der lebenden Toten. Leise lauschte sie an der Tür, hörte nichts und öffnete sie. Der Gang war leer. Sie trat aus dem kleinen Räumchen und sah sich um.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:41 
Benutzeravatar

Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
Beiträge: 74
Akkarin schüttelte den Kopf. Dieses Haus war noch größer, als das von Charles, das Weiße Haus und der Buckingham Palace zusammen. So kam es ihn zumindest im Moment vor. War er überhaupt schonmal irgendwo zweimal gewesen? Sicher nicht. Er sah sich wieder um. Er wanderte schon ein Weilchen herum, hatte aber nichts gesehen, was er brauchen könnte. Immer mal wieder witterte er andere Vampire, aber er war noch auf keine gestoßen. Er hatte die Desert Eagle nachgeladen, alle seine und Daes Waffen verstaut und fühlte sich jetzt besser. Was zu Essen konnte er trotzdem nochmal vertragen. Wieder hatte er das Gefühl, etwas zu riechen. Etwas Lebendiges. Leise spähte er um die nächste Ecke... und erschrak. Ein Mann stand im Gang und starrte ihn an. Wenn es nur ein Mann gewesen wäre, wäre er kein Problem gewesen, aber dieser Mann hier hatte ein paar Haare zu viel, Reißzähne, Ohren oben am Kopf und eine Schnauze. 'Werwölfe! Das hat mir grade noch gefehlt!' Er überlegte kurz. Einen Kampf hätte er nicht gescheut, aber er war erschöpft und verletzt und hatte keine Information darüber, was hier los war. Deswegen zog er sich vorsichtig zurück. Er hörte Schritte, da stand das Vieh schon wieder vor ihm. Akkarin zog reflexartig die Desert Eagle und drückte ab, als das Wesen zum Sprung ansetzte. Es knallte und der Wolf landete winselnd am Boden. Akkarin setzte zweimal nach, dann war schon Ruhe. Er atmete durch. 'Was zur Hölle geht hier ab?' Er stieg über das Aschehäufchen und schielte nochmal um die Ecke, aber der Gang war jetzt leer. Warum gab es hier Werwölfe, obwohl er auch Vampire witterte? Normalerweise waren sich diese beiden Spezies nicht unbedingt freundlich gesonnen. Das alles machte keinen Sinn. Und er irrte mittendrin planlos umher. Nicht nur er, wurde ihm klar, denn er bezweifelte, dass es Dae besser erging. Er musste sie finden und von hier verduften. Denn wenn es hier Vamps und Werwölfe gab, war das kein gutes Zeichen und er wollte nicht wissen, was hier wohl sonst noch so kreuchte und fleuchte. Schritte hinter ihm. Akkarin drehte sich um und sah sich mit einer ganzen Gruppe der Viecher konfrontiert. Und hier, in diesem verflucht engen Gang, konnte er sich unmöglich mit ihnen anlegen, dazu hatte er nicht genug Bewegungsfreiraum. Also zog er sich den Gang hinunter zurück. Mit der Desert Eagle hielt er die Biester auf Distanz. Insgesamt waren es sechs und drei davon waren tot, als Akkarin schließlich eine Treppe erreichte und sie hinaufstieg. Dabei musste wieder einer dran glauben. Akkarin lud nach, so schnell er konnte. Ohne Deckung war er aufgeschmissen...

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:43 
Benutzeravatar

Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:03
Beiträge: 57
Wohnort: Geheim o.o
Dae fühlte sich schlecht, ziemlich sogar, trotzdem zuckte ihr Körper zusammen, als sie ein Klicken vernahm. Hinter sich. Sie drehte sich um und sah sich Auge in Auge mit einem grinsenden Brujah. „Auf Ausflug, Kleine?“ Sie griff nach ihrer Waffe, aber die war nicht da. Verflucht! Sie hetzte ihm die Hysteria auf den Hals und drehte sich um. Sie war müde, ihr war schlecht, trotzdem reichte der Adrenalinschub, damit sie rennen konnte. Das Lachen verfolgte sich den Gang hinunter. Ohne Waffe konnte sie in ihrem Zustand auf keinen Fall kämpfen. Auf keinen Fall. Also blieb ihr nur die Flucht. Und der Gang war verflucht lang. Sie hörte schon die Stiefel hinter sich. Vor ihr tauchte eine Tür auf. Sie lief darauf zu, da knallte es. Dae spürte eine heiße Berührung am Arm und schrie auf. Sofort war alle Kraft dahin. Sie lehnte sich an die Tür, keuchte, ihr Sichtfeld verschwamm wieder. Sie hatte sich überanstrengt. Sie zitterte, konnte sich kaum halten und klammerte sich an die Tür. In diesem Moment wurde sie aufgerissen und Dae kippte einfach mit.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:46 
Benutzeravatar

Registriert: Mi 16. Jun 2010, 19:16
Beiträge: 74
Der Fünfte. Akkarin freute sich, dass die Viecher sich so einfach erledigen ließen hier. Seltsam, aber nicht grade unerwünscht. Er musste nochmal nachladen, als er Vampire witterte. Ganz toll. Wenn sie ihm entgegen kommen würden, wäre er erledigt. Akkarin begann mit dem Nachladen, öffnete die Tür im Gang, um sich zurück zuziehen. Als er die Tür aufriss, kippte ihm zu seinem Schreck Dae entgegen. Reflexartig fing er das Mädchen ab, als sie gegen ihn fiel. „Dae! Alles ok?“ Keine Antwort, aber ein Knurren. Akkarin richtete die Waffe den Gang hinunter und drückte ab. Er wurde mit einem Winseln belohnt. „Ruhe, ich versuche mich hier zu unterhalten.“ sagte er. Vorsichtig kniete er sich hin. „Dae. Bist du wach?“ Sie hob müde die Augen und nickte. „So halb.“ Sie war leise. Und blass. Vermutlich sah Akkarin selbst auch nicht besser aus. Er gab ihr ihre Waffen wieder. Sie bedankte sich leise. In den Tiefen ihrer Tasche, eine ganz kleine, die ebenfalls im Lagerraum gelegen hatte, fand sich ein Blutbeutel. Akkarin hatte ja schonmal 'gegessen', Dae offenbar nicht. Sie setzte sich danach auf. „Mir geht’s gut.“ sagte sie. 'Aber sicher!' dachte Akkarin. 'So gut wie mir.' Er half ihr beim Aufstehen. „Wo sind wir?“ fragte sie. Akkarin zuckte die Schultern. „In einem Haus, soviel ist klar. Wir müssen weg von der Straße sein, ihr höre keine Autos, auch sonst nichts. Vermutlich sind wir mitten in der Pampa.“ Keine guten Aussichten. In dem Moment wehte ein leises Kichern durch den Gang. Beide horchten auf, Akkarin zog die Waffe. Es gab einen lauten Knall, dann brach dem Ventrue der Boden unter den Füßen weg. Er fiel, dann spürte er erneut Schmerzen, im Rücken und im Bein und dann wurde es wieder dunkel.
Akkarin schlug die Augen auf. Es war dunkel. Und kalt. Ein gutes Stück über sich entdeckte er eine Öffnung in der Decke. Er musste zwei, vielleicht auch drei Stockwerke nach unten gestürzt sein. Kein Wunder, dass ihm der Rücken so weh tat. An der Öffnung oben bewegte sich etwas. „Akkarin? Bist du ok?“ Na klasse. „Ja, bin ich, Dae, du offenbar auch. Wieso bist du da oben und ich falle hier runter?“ Die Malkavianerin zuckte die Schultern. „Weiß nich. Schicksal.“ Der Ventrue rappelte sich auf, auch, wenn sein Bein ihn am Anfang gar nicht tragen wollte. „Warte, ich komme zu dir runter.“ rief Dae besorgt. „Nein. Bleib da oben und guck dich um. Wir müssen ja was finden, irgendwas, was uns verrät, wo wir sind und wo der Ausgang ist. Pass aber auf die Werwölfe auf. Ich guck mal, ob ich zu dir hochkommen kann, wenn nicht, treffen wir uns wieder hier. Also, du da oben und ich hier auf der Ebene. In einer Stunde.“ Dae nickte eifrig. Dann zog sie sich vom Loch zurück. Akkarin schnaufte durch. 'Heute ist nicht mein Tag.' stellte er trocken fest. Dann sah er sich um. Er war in einen Flur gefallen, links und rechts gingen Türen ab. Er hob seine Kanone wieder auf, machte sie scharf und blickte den Gang hinunter. Er war so lang, das sich beide Richtungen im Dunkeln verloren. Also machte sich Akkarin einfach auf den Weg nach links. Er überprüfte einfach mal so eine der Türen und trat in einen Raum, der nach dem Zimmer einer Person aussah. Ein altes Bett, ein Regal voller muffiger Bücher, eine Truhe mit Kleidung, die auf eine Frau schließen ließ. Die Bücher konnte er alle nicht lesen. Italienisch. Das nächste mal, das nahm er sich fest vor, organisierte er sich zuerst einen Duden. Andere Türen waren ebenfalls auf, aber eine davon war verschlossen. Akkarins Dietrich änderte die Sache allerdings. „Nanu, was ist denn das?“ Der Raum war groß, ein Teppich lag in der Mitte, Regale bedeckten die Wände. Sie enthielten Bücher, Kerzen, Räucherstäbchen und jede Menge Nippes. In einigen der Regale war die Staubschicht nicht ganz so hoch. Akkarin sicherte die Desert Eagle, steckte sie ein und sah sich um.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Reisebericht mal anders
BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 21:49 
Benutzeravatar

Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:03
Beiträge: 57
Wohnort: Geheim o.o
Dae zog sich von dem Loch zurück, durch das Akkarin gestürzt war. Warum war sie nicht auch gefallen? Als sie die Augen geöffnet hatte, hatte sie so nah daneben gelegen, das ihr Arm hinunter gehangen hatte. Sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie sich um. Der Gang war lang, so lang, dass sie kein Ende sehen konnte. Sie begann damit, die Türen in der Nähe zu prüfen. Die meisten waren offen. Sie förderte allerlei Krimskrams zu Tage, aber nichts wirklich brauchbares. Als sie zurück auf den Gang kam, hörte sie wieder das Kichern und ihr stellten sich die Härchen auf den Armen auf. Sie blickte nach rechts, den Gang hinunter. Dort, mitten im Gang, stand eine Frau, eine Gangrel. Sie starrte das Mädchen genau an. „Hach, was ein Spaß heute.“ sagte sie und Dae wich instinktiv vor ihr zurück, als sie durch den Gang kam. „Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß mit meinen Opfern. Ihr Beide scheint euch ja anzuziehen wie zwei Magnete, sonst hättet ihr euch ja wohl kaum so schnell wieder gefunden.“ Ihre Augen funkelten und ihr Gang hatte etwas von einer Raubkatze. Dae hob die Waffe. „Wer sind sie?“ fragte sie fest. „Nenn mich doch Lucy, mein Kind.“ sagte sie spöttisch. Dae griff die Waffe fester und richtete sie genau auf Lucys Nase, wich aber weiter zurück. Sie konnte ihre Füße nicht davon abhalten. „Was wollen sie?“ Dae entsicherte. „Ich bin sauer mit dir und deinem Freund. Übrigens, der sieht echt gut aus, wo hast du den aufgetrieben?“ Sie lächelte. Dae wurde heiß, als sie das hörte. 'Bitte was?'
„Ihr habt mir einen guten Freund und einen wichtigen Geschäftspartner getötet, das kommt euch teuer zu stehen.“ Dae war klar, dass Lucy von Vort sprach. 'Hiervon stand aber nichts in der Job-Beschreibung, Charles.' dachte sie wütend. „Naja, und da dachte ich mir, mal sehen, ob ich meine Wut nicht irgendwie abreagieren kann. An euch.“ Damit sprang sie auf Dae zu. Das Mädchen drückte ab, aber die Grangel war schneller. Dae zog den Kopf ein, als Lucy danach schlug, wich nach rechts aus und lief, um sich eine bessere Position zu verschaffen. Lucy fauchte. Sie war viel schneller, was an ihrem tierhaften Äußeren und ihrer Disziplin Geschwindigkeit lag. Als sie wieder ausschlug, ließ sich Dae nach links in eine Art Luftschacht rollen. Lucy fauchte, dann kicherte sie. „Da sitzt du gut.“ sagte sie amüsiert. „Zwar nicht mehr lang, aber was solls? Ich muss runtergehen und gucken, ob ich mich noch fein machen muss. Ich gehe nämlich mal davon aus, das dein Ventrue mich bald findet. Oder eben ich ihn. Irgendwie treffe ich den schon. Und dann guck ich mal, ob der immer so lecker ist.“ Sie lachte und Dae dachte noch darüber nach, wie sie Akkarin denn jetzt warnen sollte, als diesmal ihr der Boden unter den Fingern wegbrach. Mit einem überraschten Aufschrei stürzte sie nach unten.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Neues Thema erstellenAntwort schreiben Seite 2 von 4   [ 31 Beiträge ]
Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste


Wer ist online?

0 Mitglieder


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron


Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group


Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: NES, Erde, Haus, Bewerbung, Spiele

Impressum | Datenschutz